Kaiserslautern. Beim 1:2 in Kaiserslautern ragte nur ein Spieler beim FC St. Pauli raus. Zu wenig, um auf dem Betzenberg zu bestehen.
Die Reise auf den altehrwürdigen Betzenberg war für den FC St. Pauli wenig vergnügungssteuerpflichtig. Das 1:2 beim1. FC Kaiserslautern war nach insgesamt enttäuschenden 90 Minuten verdient. An seine Leistungsgrenze kam bei der Mannschaft von Trainer Timo Schultz kaum einer. Die Einzelkritik:
Smarsch: Wenn ein neuer Keeper im Anflug zu sein scheint, du zwar nicht patzt, aber auch nicht auszeichnen kannst, ist das blöd.
Saliakas (bis 86.): Seine millimetergenauer Flanken über 50 Meter können als teures NFT-Bildchen gehandelt werden. Sah beim 0:1 gegen den elf Zentimeter größeren Boyd blöd aus, weil ihn Mitspieler Fazliji ihn in ein unfaires Duell schickte.
Zander (ab 86.): Die gute Nachricht: Seine fünf Minuten gewann St. Pauli 1:0. Die schlechte: das Endergebnis.
Fazliji (bis 79.): Beim 0:1 ließ der Neuzugang Torschütze Boyd entwischen und brachte Mitspieler Saliakas in eine richtig unnötige Situation Zumindest verdammt schnell ist der Kosovare.
Dzwigala (ab 79.): Stand beim 0:2 zwar irgendwie nah an Prince Redondo dran, aber auch irgendwie zu weit weg, um den Schuss zu blocken.
Medic: Zeigte, weswegen ihn der VfB Stuttgart gern hätte. Und weswegen St. Pauli ihn nicht verkaufen will. Macht als Abfangjäger dem israelischen „Iron Dome“ Konkurrenz. Neuerdings auch noch Torjäger.
Paqarada: Der Geist von Fritz Walter weht noch immer über den Betzenberg. Anfangs auch nur der Geist von Paqarada, mit zunehmender Spieldauer steigerte sich St. Paulis nominell Stärkster.
St.-Pauli-Einzelkritik: Matanovic mit unglücklichem Auftritt
Aremu (bis 45.): Zurückhaltend nach vorne, aber: absolut stabil nach hinten. Wurde Opfer eines taktischen Wechsels.
Matanovic (ab 46.): Neben dem Duden-Eintrag „unglücklich“ klebt nach diesem Saisonstart sein Konterfei.
Irvine: Ließ bei seiner Kapitänspremiere niemanden das Schiff entern. Defensiv konsequent. Offensiv aber mit ungewöhnlich vielen Fehlpässen.
Hartel: Wären seine Kollegen abschlussstärker, hätte er locker fünf Vorlagen sammeln können.
Boukhalfa (bis 67.): Sah den Pfälzer Wald vor lauter Bäumen in der FCK-Abwehr nicht. Sorgte zu selten für kreative Momente.
Amenyido (ab 67.): Eine fette Dose Entrostungsmittel bitte! Nach langer Pause mit schwachen Abschlüssen und ungewohnten Stockfehlern.
Daschner: Die Idee, einen spielstarken Stürmer gegen einen tiefstehenden Gegner aufzubieten, ist in der Theorie nett. In der Praxis wäre ein Torriecher noch netter.
Eggestein (bis 67.): Lief gefühlt dreimal den Betzenberg hoch und runter, so tief ließ er sich regelmäßig ins Mittelfeld fallen, um zumindest für ein wenig Dynamik nach vorn zu sorgen. Rieb sich damit völlig auf.
Otto (ab 67.): Stand laut Spielberichtsbogen auch noch auf dem Platz.