Hamburg. Der 25 Jahre alte Verteidiger ist der zweite Neuzugang für die kommende Spielzeit. Ist er die erhoffte Verstärkung?
Löst Manolis Saliakas (25) die Probleme auf der Rechtsverteidiger-Position des FC St. Pauli? Wie der Kiezclub am Mittwoch mitteilte, wechselt der griechische Nationalspieler zur neuen Saison nach Hamburg. Saliakas kommt ablösefrei vom griechischen Erstligisten PAS Giannina, wo er zur unumstrittenen Stammkraft zählte. Der Abwehrspieler absolvierte alle 26 regulären Ligaspiele über die volle Distanz (ein Tor, zwei Vorlagen) und verpasste lediglich eine Playoff-Partie wegen einer Gelbsperre.
Ist Saliakas griechischer Nationalspieler?
Laut der offiziellen Mitteilung des FC St. Pauli gehöre Saliakas „zum aktuellen Kader der griechischen Nationalmannschaft“. Bei einem genaueren Blick sieht die Lage jedoch etwas anders aus. Saliakas wurde in zwei Testspielen im Juni und September 2021 für zehn beziehungsweise zwölf Minuten eingewechselt. In den restlichen sechs WM-Qualifikationsspielen im selben Jahr gehörte er zwar dem Kader an, weitere Spielminuten sammelte er allerdings nicht. Bei den einzigen beiden Länderspielen in diesem Jahr, zwei Freundschaftsspiele gegen Rumänien (1:0) und Montenegro (0:1), war er nicht nominiert worden.
Warum St. Pauli Saliakas braucht
Kann Saliakas trotzdem die erhoffte Verstärkung für St. Pauli sein? In jedem Fall hatte der Kiezclub bedarf auf seiner Position. In der vergangenen Saison lieferten sich Luca Zander (26), Sebastian Ohlsson (28) und Jannes Wieckhoff (21) einen Dreikampf um die Rolle hinten rechts in der Viererkette. Im Vorfeld war erwartet worden, dass Ohlsson das Rennen macht, doch der Schwede fiel wegen diverser Verletzungen fast die komplette Saison aus, machte am Ende nur sieben Spiele. Sein auslaufender Vertrag wird nicht verlängert.
Noch schlimmer erwischte es Wieckhoff, der gebeutelt von Verletzungen nur zwei Partien absolvierte. Auch sein Vertrag läuft aus, er muss um seine Zukunft bangen. Eine finale Entscheidung, ob es für ihn weitergeht, ist noch nicht getroffen worden.
Profiteur der permanenten Ausfälle seiner Mitspieler war Zander, der 21-mal in der Startelf stand. Auch der Pole Adam Dzwigala (26), dessen Vertrag ebenfalls ausläuft, durfte sich mehrfach als Rechtsverteidiger beweisen. Nun soll Saliakas für mehr Konstanz auf dieser Position sorgen.
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Schießt Saliakas die Standards bei St. Pauli
„Manolis Saliakas hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und in Griechenland auf hohem Niveau konstant seine Leistungen abgerufen. Wir sehen ihn noch nicht am Ende dieser Entwicklung“, sagte St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann.
„Er kann als Außenverteidiger an beiden Enden des Feldes Akzente setzen und für uns wertvoll sein“, ergänzte Trainer Timo Schultz, der bereits ankündigte, Saliakas könne in Zukunft auch den einen oder anderen Standard treten. „Er agiert sehr giftig gegen den Ball und bringt viel Dynamik im Spiel nach vorne mit. Bei seinem aktuellen Verein ist er zudem für viele Standards zuständig, sodass wir mit ihm auch in diesem Bereich zusätzliche Optionen gewinnen.“
Das Schlusswort gebührt dem Neuzugang selbst: „Es ist ein sehr gutes Gefühl, künftig Teil dieses sehr besonderen Vereins zu sein. Mein Wunsch war es, meinen nächsten Karriereschritt in einem anderen Land zu machen und ich freue mich sehr, dass ich künftig bei St. Pauli spielen kann.“