Regensburg/Hamburg. Roger Stilz förderte als NLZ-Leiter des Kiezclubs auch jahrelang Trainer Timo Schultz. Wie er seinen Ex-Club im Aufstiegsrennen sieht.

Am kommenden Sonnabend wird Roger Stilz gleich in zweifacher Hinsicht eine Premiere erleben. Der 44 Jahre alte Deutsch-Schweizer ist seit dem 1. Dezember Geschäftsführer Sport des SSV Jahn Regensburg und wird erstmals ein Heimspiel des Zweitliga-Neunten mit Fans auf den Rängen erleben. 7500 werden nach der neuesten Regelung erlaubt sein. Dazu wird er zum ersten Mal das Team des FC St. Pauli, das um 20.30 Uhr im Regensburger Jahnstadion antritt, als Gegner anschauen.

Mehr als viereinhalb Jahre hatte Stilz das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) des FC St. Pauli geleitet, ehe er Anfang Januar 2021 als Sportdirektor zum belgischen Erstligisten Waasland-Beveren (Antwerpen) wechselte. Dort war er nicht einmal ein Jahr. „Ich wollte nicht aus Belgien fliehen, dafür war es zu spannend und interessant. Es lag an der professionellen Art, wie ich vom SSV Jahn kontaktiert wurde und wie professionell und integer die Gespräche verlaufen sind. Mit jeder der fünf Bewerbungsrunden hat es mich mehr interessiert, und ich habe gemerkt, dass mich Jahn Regensburg unbedingt haben möchte“, begründet Stilz seinen frühzeitigen, erneuten Wechsel.

Roger Stilz war auch schon Co-Trainer beim HSV

Vor seinem Engagement bei St. Pauli hatte der frühere Fußballprofi und ausgebildete Fußballlehrer auch schon als Co-Trainer beim HSV und 1. FC Nürnberg gearbeitet. Die Koordination und Planung aber reizt ihn seither längst mehr als die tägliche Arbeit auf dem Trainingsplatz.

Am Sonnabend trifft er nun also auf Augenhöhe von Sportchef zu Sportchef auch auf seinen ehemaligen Vorgesetzten Andreas Bornemann (50) sowie auf St. Paulis Trainer Timo Schultz (44), an dessen Karriere er in St. Paulis NLZ maßgeblich beteiligt war. „Ich habe damals auch mit ihm besprochen, dass er die Ausbildung zum Fußballlehrer macht, und habe ihn von der U-17- in die U-19-Mannschaft befördert. Ich freue mich, dass die interne Lösung als Cheftrainer jetzt erfolgreich ist“, sagt Stilz über den Coach, der schon seit 2005 dem FC St. Pauli die Treue hält. Es sei ein Vorteil, dass Schultz in dieser Zeit den Verein aus verschiedenen Perspektiven kennengelernt habe, zunächst als Spieler, dann kurz als Teambetreuer sowie als Co-Trainer der Profis und Trainer im NLZ.

Stilz möchte sich zur absoluten Negativserie des Kiezclubs nicht äußern

Zur aktuellen Durststrecke des St.-Pauli-Teams in der Liga möchte sich Stilz nicht äußern, er verweist aber auf den beeindruckenden 2:1-Sieg im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund, der aber auch „körperlich und mental Körner gekostet“ habe. Grundsätzlich sagt er: „Ich freue mich sehr für den Verein, dass sie da oben stehen und wie sie in dieser Saison auftreten.“

Und wie sieht Roger Stilz das Aufstiegsrennen? „Ich denke, es werden bis zum Ende Werder, Schalke, der HSV, St. Pauli und Darmstadt um den Aufstieg spielen. Es wird ein sehr enges Rennen. St. Pauli hat sicherlich gute Möglichkeiten, am Ende unter den ersten zwei oder drei zu stehen“, sagt er. Der FC St. Pauli aber möge mit dem für den Aufstieg notwendigen Sammeln weiterer Siege erst nach Sonnabend beginnen.

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  • Eigene sportliche Aktivitäten hat Stilz berufsbedingt einschränken müssen, will sie aber nicht ganz aufgeben. „Das ist in dem Job sehr wichtig, in dem es so viele Einflüsse von außen gibt. Man kann sich in dem Job auch verbrennen“, weiß Stilz nicht erst, seit Max Eberl seinen Sportdirektoren-Job in Mönchengladbach erschöpft aufgab.