Hamburg. Beim FC St. Pauli erinnerte gegen Paderborn vieles an die Winterspiele in Peking. Die Spieler in der olympischen Einzelkritik.

Die Bilanz des FC St. Pauli fiel beim 2:2 gegen den SC Paderborn in etwa so aus wie die der deutschen Wintersportlerinnen und -sportler nach den ersten Entscheidungen bei den Winterspielen in Peking: Sie ließ einiges zu wünschen übrig. Die olympische Einzelkritik für die Spieler des Kiezclubs.

Vasilj: Bei den Gegentreffern chancenlos wie politische Proteste bei Olympia in Peking. Ansonsten eine Bank, zeigte seine stärkste Parade gegen Medic. 

Zander: Wenig Spielanteile, die er aber gut umzusetzen wusste. Lief nie Gefahr, für seine Gegenspieler zur Slalomstange zu werden. 

Ziereis (bis 88.): Warf sich kopfvoran in die Zweikämpfe wie ein Skeletonpilot, gegen Srbeny kam er zu spät. 

Dzwigala (ab 88.): Flankte ans Außennetz. 

Medic: Begann gut im Aufbauspiel, von da an schnelle Abfahrt. Unterlief die Flanke vor dem 2:2 und verursachte beinahe ein Eigentor. 

Paqarada: Spielte den Eishockey-Assist, also die Vorlage zur Vorlage, zum 1:0. Starke Bälle in die Tiefe. Bester St. Paulianer. 

Smith (bis 88.): Gewann solide Bälle, ohne groß in Erscheinung zu treten. Ließ Srbeny vor dessen Tor enteilen wie Claudia Pechstein ihre jüngere Konkurrenz. 

Benatelli (ab 88.): Ohne Wirkung bei der Schlussoffensive.

St.-Pauli-Einzelkritik: Eiskunstläufer Dittgen, Biathlet Makienok

Irvine: Bei der Länderspielreise für Australien sammelte er mehr Kilometer als von Peking nach Hamburg, gegen Paderborn Fehlpässe. Passiver als gewohnt. 

Hartel (bis 88.): Der Langläufer war immer anspielbar und Ballverteiler in der Raute. 

Daschner (ab 88.): Dabei sein ist alles. 

Amenyido (bis 62.): Wurde so eng in Deckung genommen, als säße er im Doppelsitzer. Befreite sich daraus, bereitete ein Tor vor und schoss eines selbst. Potenzial für weitere Einsätze als Zehner. 

Becker (ab 62.): Ordentlicher Auftritt auf der ungewohnten Zehner-Position. 

Dittgen (bis 73.): Drehte vor seinem Treffer eine Pirouette wie ein Eiskunstläufer. Ließ den Ball vor dem 2:1 nach Burgstaller-Pass weiter auf Amenyido prallen wie einen Curlingstein.

Angreifer Maximilian Dittgen (r.) vom FC St. Pauli hält sich Paderborns Jasper Van Der Werff vom Leib.
Angreifer Maximilian Dittgen (r.) vom FC St. Pauli hält sich Paderborns Jasper Van Der Werff vom Leib. © dpa | Daniel Reinhardt

Makienok (ab 73.): Aus neun Metern leider nur so treffsicher wie die deutschen Biathleten. 

Burgstaller: Fackelte bei einem Versuch aus der zweiten Reihe nicht lange, brannte aber kein olympisches Feuer ab. Auffällig unauffällig.