Hamburg/Magdeburg. Trainer freuen sich am Sonnabend auf ein Duell auf Augenhöhe. Magdeburger Spieler fühlen Respekt, aber keine Angst vor St. Pauli.

Trainer Timo Schultz sieht seinen FC St. Pauli in der ersten Runde des DFB-Pokals am Sonnabend beim 1. FC Magdeburg (18.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) nicht im Vorteil. „Es ist nicht das typische Pokalspiel, bei dem der Underdog auf den Favoriten trifft. Es sind zwei Mannschaften, die nicht so weit voneinander entfernt sind“, sagte der 43-Jährige am Freitag.

„Wir müssen alles in die Waagschale werfen. Magdeburg wird den Anspruch haben, vor den heimischen Fans in die nächste Runde einzuziehen. Und der FC St. Pauli kann bei der Pokalhistorie nicht davon ausgehen, in den ersten Runden immer der Favorit zu sein. Wir wissen, wie es in den letzten Jahren gelaufen ist.“

St. Pauli setzt auf Pokaltorhüter Smarsch

Das Team war in drei der letzten vier Spielzeiten jeweils in der ersten Runde gescheitert. Vergangene Saison unterlagen die Hamburger im ersten Spiel dem Regionallisten SV Elversberg. Die Norddeutschen wollen wie angekündigt einen Torwartwechsel vornehmen. Dennis Smarsch ersetzt in den Pokalspielen Stammtorwart Nikola Vasilj. „Ich hoffe, dass er so spielt, wie er trainiert“, sagte Schultz.

Drittligist Magdeburg, der vom ehemaligen HSV-Trainer Christian Titz betreut wird, ist mit vier Punkten aus zwei Spielen gut in die neue Saison der 3. Liga gestartet. Die Hamburger haben in der 2. Bundesliga ebenfalls vier Punkte aus zwei Spielen geholt. „Christian Titz hat bewiesen, dass er eine Mannschaft formen kann“, lobte Schultz seinen Kollegen.

Schultz und Titz heiß auf die Atmosphäre

Dieser bereitet sich auf die besondere Partie zweier Traditionsvereine nach eigenen Angaben „ganz normal vor, wie es bei jedem Spiel der Fall ist“. Seiner Mannschaft traue Titz „grundsätzlich viel zu, weil wir ein Team haben, das wirklich an einem Strang zieht.“ Doch der Trainer setzt auch auf die Unterstützung der Fans.

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Bis zu 15.000 Zuschauer sind für das Spiel in der Magdeburger MDCC-Arena zugelassen, 13.700 Karten sind bereits verkauft. „Mit dieser enormen Atmosphäre glaube ich, dass wir ein Heimspiel gegen eine sehr, sehr gute Zweitligamannschaft haben, das ganz offen ist – wir möchten das gern für uns entscheiden“, sagte Titz. Auch aus Hamburg werden 751 Fans im Stadion sein. „Ich erwarte eine heiße Atmosphäre“, sagte Schultz.

FCM-Spieler: Keine Angst vor dem FC St. Pauli

Unter Magdeburgs Spielern herrscht indes durchaus Optimismus, erstmals nach 2017 wieder die zweite Pokalrunde zu erreichen. Kapitän Tobias Müller hat das in seiner Karriere noch nie geschafft. „Es wird wirklich Zeit, dass ich – und wir als Team – das endlich mal erleben“, erklärte der 27-jährige Innenverteidiger.

Ganz andere Pokalerfahrung hat Neuzugang Amara Condé in der vergangenen Saison bei Rot-Weiß Essen gesammelt, als der Regionalligist bis ins Viertelfinale vorstieß. „Respekt ist gut, aber Angst darf keine sein. Und in einem Spiel ist ohnehin alles möglich“, erklärte der 24-Jährige.