Aue/Hamburg. Der Außenverteidiger beendet mit seinen ersten beiden Profitreffern beim Spiel gegen Aue die Frotzeleien der anderen Spieler.

Eine Wette, dass Luca Zander im Auswärtsspiel beim FC Erzgebirge Aue als doppelter Torschütze zum Mann des Tages avancieren werde, hätte wohl eine verdammt hohe Quote gehabt. Doch nicht einmal seine größten Anhänger dürften sich getraut haben, für eine solche Vorhersage auch nur ein paar Euro zu investieren. Schließlich hatte der 25 Jahre alte Außenverteidiger in seinen vorherigen 62 Zweitligaspielen für den FC St. Pauli kein einziges Tor erzielt.

Jetzt gelang ihm dies gleich doppelt, und zwar in fast identischer Manier. Nach Freistößen von den Außenbahnen – erst von rechts durch Rodrigo Zalazar, dann von links durch Leart Paqarada – lauerte er jeweils am hinteren Torpfosten und beförderte den durch den Strafraum rauschenden Ball ins Netz.

Benatelli zog Zander für dessen fehlende Torgefahr auf

„Ich habe mir vorher auch schon den einen oder anderen Spruch gefallen lassen müssen. Umso glücklicher bin ich, dass es diesmal geklappt hat“, sagte Zander, der im Sommer 2017 zunächst auf Leihbasis von Werder Bremen ans Millerntor gekommen war und jetzt noch bis zum Sommer 2023 hier unter Vertrag steht. Vor allem Mittelfeldspieler Rico Benatelli sei bei den Frotzeleien vorn dabei gewesen, verriet der Außenverteidiger.

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„Für Luca ist es schon komisch, dass er bisher keine Tore geschossen hat“, sagte St. Paulis Trainer Timo Schultz. „Er ist offensiv unser kopfballstärkster Spieler. Das muss er noch viel mehr ausspielen, dann hat er einen noch viel größeren Wert für die Mannschaft.“

Zander hat seinen Platz in der Startelf gefestigt

Jetzt hat Zander die Gunst der Stunde optimal genutzt. Diese bestand darin, dass sich Sebastian Ohlsson vor drei Wochen beim 2:1-Sieg in Osnabrück eine Muskelverletzung im Adduktorenbereich zugezogen hatte und Zander erste Wahl als Ersatz für den Schweden war. Jetzt wird es für Ohlsson, wenn er demnächst wieder voll einsatzbereit ist, nicht so selbstverständlich sein, wieder in die erste Elf zu rücken.

„Wenn man so gut spielt, Leistung bringt und auch noch Tore schießt, steigt die Chance, dass man in der Mannschaft bleibt. Das ist ein Konkurrenzkampf für jeden. Wir wissen, was wir an Sebastian haben. Aber auch Luca ist in einer guten Verfassung und ein top Zweitligaspieler“, sagte Trainer Schultz über Zanders treffsichere Bewerbung für weitere Startelfeinsätze.