Hamburg. Das Trauerspiel um den langjährigen Stammkeeper Robin Himmelmann ist beendet. Auch Boris Tashchy verlässt den Kiezclub.
Der FC St. Pauli und Robin Himmelmann gehen endgültig getrennte Wege. Am Mittwoch gab der abstiegsbedrohte Fußball-Zweitligist die einvernehmliche vorzeitige Auflösung des Vertrags des langjährigen Stammtorhüters bekannt. Ursprünglich wäre das Arbeitspapier des 31-Jährigen zum Ende der aktuellen Saison ausgelaufen.
„Die Entscheidung haben wir uns nicht leicht gemacht. Wir halten sie aber in der aktuellen Situation für erforderlich und sie ist aus rein sportlichen Gründen gefallen", sagte St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann.
Himmelmann war zum Jahresende hin von Cheftrainer Timo Schultz zunächst auf die Bank gesetzt und anschließend komplett aus dem Kader verbannt worden. Inzwischen ist Winter-Leihgabe Dejan Stojanovic die neue Nummer eins.
Schultz: Hat nichts mit der Person Himmelmann zu tun
Zuletzt durfte Himmelmann auch nicht mehr am Mannschaftstraining teilnehmen, weshalb der Torhüter nach Abendblatt-Informationen sogar rechtliche Schritte in Erwägung gezogen hatte. "Wir haben frühzeitig das Gespräch mit Robin gesucht und dabei stets offen mit allen Beteiligten kommuniziert", stellte Bornemann nun noch einmal klar.
"Ich möchte mich für die vergangenen achteinhalb Jahre bei Robin bedanken und wünsche ihm für seinen weiteren Weg alles Gute", sagte Schultz an die Adresse des bis zuletzt dienstältesten St.-Pauli-Profis, der im Juli 2012 von der zweiten Mannschaft des FC Schalke 04 ans Millerntor gewechselt war und seither in 184 Pflichtspielen zwischen den Pfosten des Kiezclubs gestanden hatte. "Dass Robin nicht mehr unsere Nummer 1 ist, hat nichts mit seiner Person zu tun."
Himmelmann und St. Pauli einigen sich auf Abfindung
Himmelmann selbst sagte: "Das Ende hatte ich mir definitiv anders und auch nicht zum jetzigen Zeitpunkt vorgestellt, leider hat die Entwicklung der letzten Zeit mir keine andere Wahl gelassen." Bedanken wolle er sich auch bei den Fans. "Dieser Verein wird trotzdem immer ein Teil von mir sein. Ich wünsche der Mannschaft viel Glück und Erfolg für die kommenden Aufgaben."
Nach Abendblatt-Informationen einigten sich St. Pauli und Himmelmann auf eine Abfindung. Hätte es diese Einigung nicht gegeben, hätten der Torhüter und sein Berater an den Plänen einer Klage festgehalten. Durch die Vertragsauflösung wäre Himmelmann nun zwar ablösefrei zu haben, doch die Suche nach einem neuen Verein dürfte sich auch angesichts der Corona-Pandemie schwierig gestalten.
Auch Stürmer Tashchy verlässt den Club
Aufgelöst wurde auch der Vertrag von Boris Tashchy (27). Der ukrainische Stürmer war vor eineinhalb Jahren vom damaligen Zweitliga-Absteiger MSV Duisburg gekommen, konnte aber die Erwartungen der Hamburger nicht erfüllen. 30-mal kam Tashchy in einem Pflichtspiel für St. Pauli zum Einsatz, nur einmal konnte er ein Tor erzielen.
„Boris ist mit dem Wunsch einer Vertragsauflösung an uns herangetreten“, sagte Sportchef Andreas Bornemann. „Die Hoffnung auf viele Einsätze und Tore ist auch durch zahlreiche Verletzungen und Ausfallzeiten nicht in Erfüllung gegangen. Hinzu kommt, dass wir im Sturm über ausreichende personelle Alternativen verfügen.“ Tashchys Vertrag war noch bis Sommer 2022 gültig.