Fürth. Torhüter Brodersen lud Fürth zum Tor ein. Verteidiger Paqarada wirkte komplett überfordert. Der Rest machte es nicht besser.

Die Krise des FC St. Pauli in der 2. Fußball-Bundesliga hat sich nach dem Jahreswechsel weiter verschärft. Die Hamburger unterlagen am Sonntag bei der SpVgg Greuther Fürth verdient mit 1:2 (0:2). Durch die Niederlage blieben die Hanseaten als Tabellenvorletzter in akuter Not. Die Einzelkritik der Hamburger Profis.

Brodersen: Gab mit seinem schweren Patzer nach Meyerhöfers Bogenlampen-Flanke die Vorlage zum 0:2 und damit schon zur Entscheidung. Da nützte es wenig, dass er später mit einer Parade beim Raums Volleyschuss glänzte.

Ohlsson: War in einer schwachen Mannschaft noch einigermaßen solide.

Dzwigala: Der Pole gab ein unauffälliges Debüt in der Innenverteidigung. Ließ Nielsen beim 0:2 aus den Augen.

Knoll: Sein ausgestreckter Arm bei Jaeckels Volleyschuss war der Anfang von St. Paulis Ende.

Paqarada (bis 45.): Wirkte defensiv überfordert, offensiv kam praktisch nichts vom linken Außenverteidiger. Seine frühe Auswechslung war konsequent.

Buballa (ab 46.): Deutlich stabiler.

Aremu (bis 77.): Es war für den 21-Jährigen höchst undankbar, in einer nicht funktionierenden Mannschaft sein Debüt in der Startelf geben zu müssen.

Flach (ab 77.): Sein 25-Meter-Direktschuss zum 1:2-Anschluss hatte Tor-des-Monats-Qualität.

Zalazar: Meistgefoulter St.-Pauli-Spieler. Die Fürther raubten dem Techniker mit Härte seine Spielfreude, zermürbten ihn.

Lankford (bis 85.): War überhaupt kein Faktor im Offensivspiel. Nutzte seine Startelf-Chance nicht ansatzweise, besaß kein Durchsetzungsvermögen.

Burgstaller (ab 85.): Ohne Chance.

Daschner (bis 61.): Machte sich seine wenigen Ansätze in der Offensive durch technische Mängel und Zweikampfschwäche selbst sofort wieder kaputt.

Kyereh (ab 61.): Der leichte Aufschwung in der letzten halben Stunde hing auch mit seinen Aktionen zusammen.

Dittgen: Seine Defensivarbeit gegen Meyerhöfer hatte diese Vokabel nicht verdient. Auch sonst fahrig in seinen Zuspielen und Flankenversuchen.

Makienok (bis 61.): Die von ihm bei defensiven Standards gewonnenen Kopfbälle landeten meist beim Gegner – so auch bei der Ecke, die zum Strafstoß und 0:1 führte. Blieb ohne Toraktion.

Matanovic (ab 61.): Der 17-Jährige war auffällig aktiv, aber blieb ohne Chance.

Die Statistik

  • Fürth: Sascha Burchert – Meyerhöfer, Jaeckel, Bauer, Raum – Stach – Seguin (83. Sarpei), Green – Leweling (69. Hrgota), Nielsen (77. Abiama), Ernst (78. Tillman). – Trainer: Leitl
  • St. Pauli: Brodersen – Ohlsson, Dzwigala, Knoll, Paqarada (46. Buballa) – Aremu (78. Flach), Zalazar – Lankford (85. Burgstaller), Daschner (61. Kyereh), Dittgen – Makienok (61. Matanovic). – Trainer: Schultz
  • Schiedsrichter: Tobias Reichel (Stuttgart)
  • Tore: 1:0 Green (24. Handelfmeter), 2:0 Nielsen (27.), 2:1 Flach (82.)
  • Gelbe Karten: Seguin (4) – Knoll (2), Paqarada (2), Aremu (2), Ohlsson (4)
  • Torschüsse: 23:2
  • Ecken: 13:2
  • Ballbesitz: 61:39 Prozent