Fürth. St. Pauli scheint in der 2. Liga nur bedingt wettbewerbsfähig. Der Club ist seit elf Spielen sieglos, der Abstieg rückt näher.

Für den FC St. Pauli geht die sportliche Talfahrt auch im neuen Jahr weiter. Bei der SpVgg Greuther Fürth wehrten sich die Kiezkicker am Sonntag in der 2. Bundesliga zwar nach Kräften, mussten sich dem Aufstiegsaspiranten aber verdient 1:2 (0:2) geschlagen geben. Die Qualität des Kaders scheint aktuell nicht auszureichen für den Klassenerhalt.

Der Ehrentreffer von Leon Flach (82. Minute) reichte nicht für den seit elf Partien sieglosen Tabellenvorletzten, dem im Nachholspiel am Mittwoch bei Schlusslicht Würzburger Kickers ein richtungweisendes Kellerduell bevorsteht. Es wird Zeit für die Wende, denn der letzte St. Pauli-Dreier datiert vom 27. September.

„Wir haben heute gerade in der ersten Halbzeit gar nicht zu unserer Leistung gefunden“, monierte Trainer Timo Schultz, dessen Ausbeute von lediglich acht Punkten aus 13 Partien überaus mager ausfällt. Um halbwegs aussichtsreich im Rennen um den Klassenverbleib zu bleiben, müssen Punkte in Würzburg her. Gegen die Kickers gehe es darum, eine „gute Leistung abzuliefern. Gegen Würzburg geht es von vorne los.“

St. Pauli zu schwach in Fürth: Keeper patzt

Bei allem Bemühen, St. Pauli lieferte in Fürth eine in allen Belangen unzureichende Leistung ab. In der lange einseitigen Partie waren es die Hausherren, die sich in Spiellaune präsentierten. Und wie im abgelaufenen Jahr halfen die ersatzgeschwächten Hanseaten, bei denen der in der kurzen Winterpause geholte Pole Adam Dzwigala sein Debüt in der Abwehrzentrale gab, bei den Gegentreffern kräftig mit. Vor dem 0:1 blockte Marvin Knoll einen Schuss unglücklich mit dem Arm – Julian Green (24.) traf vom Punkt.

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Beim 0:2 patzte der unsichere Svend Brodersen, der erneut den Vorzug vor Robin Himmelmann, der nicht mal mehr im Kader stand, erhalten hatte: Eine Bogenlampe von Marco Meyerhöfer versuchte der St. Pauli-Keeper im Fallen zu fangen, bei der unbeabsichtigten Slapstickeinlage rutschte ihm der Ball aber durch die Hände. Havard Nielsen traf aus spitzem Winkel gegen die defensiv schwachen Gäste (27.). „Er weiß selber, dass er das hätte besser lösen können“, meinte Schultz über seinen Keeper. Brodersen habe sein Team aber sonst „mit einigen Paraden im Spiel gehalten“.

St. Paulis Trainer Timo Schultz: Reicht das für den Klassenerhalt?
St. Paulis Trainer Timo Schultz: Reicht das für den Klassenerhalt? © Witters

Mit einem prächtigen Fernschuss wie aus dem Nichts ließ Flach die Gäste völlig überraschend sogar auf einen glücklichen Auswärtspunkt hoffen. Die Fürther ließen sich das erste Erfolgserlebnis 2021 aber nicht mehr nehmen. Branimir Hrgota traf in der Nachspielzeit noch den Pfosten und schoss Sekunden vor dem Abpfiff am leeren Tor vorbei.

Die Statistik

  • Fürth: Sascha Burchert – Meyerhöfer, Jaeckel, Bauer, Raum – Stach – Seguin (83. Sarpei), Green – Leweling (69. Hrgota), Nielsen (77. Abiama), Ernst (78. Tillman). – Trainer: Leitl
  • St. Pauli: Brodersen – Ohlsson, Dzwigala, Knoll, Paqarada (46. Buballa) – Aremu (78. Flach), Zalazar – Lankford (85. Burgstaller), Daschner (61. Kyereh), Dittgen – Makienok (61. Matanovic). – Trainer: Schultz
  • Schiedsrichter: Tobias Reichel (Stuttgart)
  • Tore: 1:0 Green (24. Handelfmeter), 2:0 Nielsen (27.), 2:1 Flach (82.)
  • Gelbe Karten: Seguin (4) – Knoll (2), Paqarada (2), Aremu (2), Ohlsson (4)
  • Torschüsse: 23:2
  • Ecken: 13:2
  • Ballbesitz: 61:39 Prozent