Hamburg. St. Paulis Mittelfeldspieler kehrt in seine Heimatstadt zurück – in der sein Vater Frank eine VfL-Legende ist.

Trotz aller Enttäuschung über das Ausscheiden hatte das DFB-Pokal-Spiel des FC St. Pauli am vergangenen Sonntag bei der SV Elversberg für Rico Benatelli einen positiven Aspekt. Der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler erzielte mit dem Treffer zum 2:4-Endstand sein erstes Pflichtspieltor für den Club vom Millerntor.

Auch wenn die Umstände kaum enttäuschender hätten sein können, durfte sich Benatelli zumindest doch ein wenig über dieses individuelle Erfolgserlebnis freuen. „Eigene Tore geben einem immer Selbstvertrauen, sie sind ein schönes Gefühl“, sagte er am Freitag, drei Tage vor St. Paulis Auftaktspiel in der Zweiten Liga bei seinem Heimatverein VfL Bochum (Mo., 20.30 Uhr/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de).

Dabei hadert Benatelli auch heute noch damit, dass seine eigentliche Torpremiere für St. Pauli im Stadtderby beim HSV Ende Februar aberkannt worden war. Es wäre der Treffer zum 3:0 gewesen. „Ich habe es mir oft angeschaut, für mich war es regulär“, sagte er trotzig.

St.-Pauli-Profi Benatelli hofft auf Startelf in Bochum

Ansehen mussten sich Benatelli und seine Mitspieler in den vergangenen Tagen auch häufiger als gewünscht diverse Szenen aus Elversberg. „Wir haben die Tage genutzt, um das Pokalspiel aufzuarbeiten. In den Videoanalysen wurde uns klar aufgezeigt, was wir besser machen müssen“, berichtete der Profi, der bei St. Paulis vorherigem Trainer Jos Luhukay ein halbes Jahr lang überhaupt keine Rolle gespielt hatte, ehe er dann doch wertgeschätzt wurde.

Vom aktuellen Trainer Timo Schultz war er jetzt in Elversberg nach einer Stunde beim Stand von 1:3 auf das Feld geschickt worden und konnte, auch dank seines Tores, zusammen mit seinen Kollegen die letzte halbe Stunde wenigstens unentschieden gestalten. Am Freitag mischte er im Trainingsspiel munter im A-Team mit – ein Hinweis auf eine reelle Startelfchance.

Vater Frank ist eine VfL-Legende

Für Benatelli wäre dies etwas ganz Besonderes, schließlich wuchs er in Bochum auf, sein Vater Frank bestritt sogar 192 Bundesligaspiele für den VfL und spielte nie für einen anderen Club. „Die Legenden des VfL wurden am Freitag zum Spiel eingeladen. Mein Vater hat also eine Karte. Wenn Zuschauer zugelassen werden, wird er dabei sein“, berichtet Sohn Rico Benatelli. Und wem drückt der Vater dann die Daumen? „Mir natürlich – und damit auch St. Pauli.“

St. Paulis Stürmer Boris Tashchy und Simon Makienok drohen für das Spiel beim VfL Bochum am Montag allerdings auszufallen. Während Tashchy am Freitag nur Laufrunden drehte, beobachtete Makienok mit einem Verband am rechten Knöchel Teile des Trainings am Rande sitzend. Auch Außenstürmer Ryo Miyaichi und Mittelfeldspieler Christopher Buchtmann fehlten weiterhin.