Hamburg. Der Kiezclub holt einen neuen Torwart von Hertha BSC. Außerdem kommt ein Linksverteidiger von einem Ligarivalen ans Millerntor.

Der FC St. Pauli hat am Sonntagvormittag gleich doppelt auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Wie der Kiezclub mitteilte, wechseln Linksverteidiger Leart Paqarada (bisher SV Sandhausen) und Torhüter Dennis Smarsch (Hertha BSC) zum Hamburger Zweitligisten und erhalten jeweils einen Dreijahresvertrag bis 2023.

„Leart ist ein offensivstarker Spieler, der über einen starken Linksfuß verfügt und der technisch versiert ist. Er ist bekannt für seine gefährlichen Standards und Flanken", sagt Trainer Timo Schultz über den neuen Außenverteidiger, der ablösefrei verpflichtet wurde. Und auch Paqarada freut sich bereits auf seine neue Aufgabe. „Der Verein ist ein Traditionsverein, der bekannt ist für seine einzigartige Atmosphäre am Millerntor und seine tollen Fans."

Beide Neuzugänge erhalten jedoch eine unterschiedliche Perspektive bei St. Pauli. Der in seiner Jugend bei Werder Bremen und Bayer Leverkusen ausgebildete Paqarada (25) kommt als Stammspieler vom Ligarivalen Sandhausen, wo er in der zurückliegenden Saison in 32 Einsätzen ein Tor erzielte und fünf weitere vorbereitete. Der 19-malige kosovarische Nationalspieler ist auch in Hamburg für die erste Elf eingeplant.

Wenn Fußballer zu Models werden: Leart Paqarada wechselt von Sandhausen zum FC St. Pauli.
Wenn Fußballer zu Models werden: Leart Paqarada wechselt von Sandhausen zum FC St. Pauli. © Witters

Welche Rolle Smarsch bei St. Pauli einnimmt

Anders verhält sich die Situation bei Smarsch. Der 21-Jährige wird sich in der Torwart-Hierarchie hinter Stammkeeper Robin Himmelmann (31) einreihen. Mit dem Transfer des bisherigen Herthaners füllt St. Pauli nach dem Abgang von Torhüter Korbinian Müller in erster Linie eine Lücke im Kader.

Vermutlich wird Smarsch sogar die feste Nummer zwei, da der bisherige Ersatztorwart Sven Brodersen (23) zu einem Wechsel tendiert, um sich seinen Traum von Olympia 2021 in Tokio mit der deutschen U21 zu erfüllen. „Wir freuen uns, dass wir mit Dennis einen jungen, ehrgeizigen und talentierten Torhüter langfristig binden konnten", sagte Sportchef Andreas Bornemann. „Gleichzeitig erhoffen wir uns, dass er den Konkurrenzkampf unter den Keepern vorantreibt.“

Etwas konkreter in den Vorstellungen des Clubs wurde erneut Trainer Schultz. „Durch seine Körpergröße und sein Stellungsspiel ist er ein anderer Spielertyp als Robin Himmelmann und Svend Brodersen und damit der perfekte Gegenpart zu den beiden.“

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Hertha besitzt Rückkaufrecht bei Smarsch

Was St. Pauli allerdings nicht bekannt gab, dafür aber Hertha BSC: Die Berliner besitzen eine Rückkaufoption für Smarsch. „Wir freuen uns über diese tolle Möglichkeit für Dennis, sich bei einem etablierten Verein in der 2. Bundesliga weiterentwickeln zu können. Diesen Prozess werden wir ganz genau beobachten“, sagte Manager Michael Preetz, der zunächst für jungen Keeper wohl eine geringe Transferentschädigung kassiert.

Bei Hertha war Smarsch bislang die Nummer drei hinter Rune Jarstein (35) und Thomas Kraft (32/Karriereende). Als in der abgelaufenen Saison im November beide Torhüter parallel verletzt waren, kam Smarsch zu seinem Bundesligadebüt. Beim 0:4 in Augsburg machte er allerdings wie die gesamte Mannschaft keine gute Figur.

Dennis Smarsch will perspektivisch bei St. Pauli die Nummer eins zwischen den Pfosten werden.
Dennis Smarsch will perspektivisch bei St. Pauli die Nummer eins zwischen den Pfosten werden. © Witters

Am letzten Spieltag bei Borussia Mönchengladbach (1:2) rückte er ein zweites Mal kurzfristig zwischen die Pfosten, konnte aber auch bei dieser Partie nicht überzeugen. Für Herthas zweiten Mannschaft kam Smarsch insgesamt zwölfmal in der Regionalliga zum Einsatz (29 Gegentore). Nun will er sich bei St. Pauli beweisen.

„Ich bin noch ein junger Spieler und weiß, dass ich mich zunächst hinten anstellen muss. Aber gleichzeitig versuche ich, Druck auszuüben, um auf meine Spielzeiten zu kommen", sagt Smarsch, der perspektivisch die Nummer einst beim FC St. Pauli werden will.