Hamburg. Der Trainer des FC St. Pauli hatte bereits vor dem Spiel in Bochum klargestellt, dass Namen und Alter für ihn keine Rolle spielen.

Schon am Tag vor dem Spiel in Bochum hatte Jos Luhukay klargestellt, dass Namen und Alter für ihn bei der Besetzung der Startelf keine Rolle spielen, sondern nur die Leistung in den Spielen und im Training. Insofern war es auch nur konsequent, dass er Taten folgen ließ und Innenverteidiger Marvin Senger und den vielseitigen Christian Viet (21) im zentralen Mittelfeld als „Achter“ aufbot. Damit gerechnet hatte allerdings kaum jemand, dass St. Paulis Trainer im Ruhrstadion gleich beiden mit der Startelf-Nominierung zum Profidebüt verhelfen würde.

Nach dem Spiel sah sich Luhukay bestätigt – und zwar zu Recht, denn die beiden Talente aus dem vereinseigenen Nachwuchs waren noch die Lichtblicke unter den ansonsten enttäuschenden Feldspielern. „Sie haben mich nicht überrascht, sondern im positiven Sinne das gespielt, was ich mir von ihnen erhofft habe. Marvin hat richtig Stabilität in die Innenverteidigung gebracht, sich immer mal wieder ins Mittelfeld mit eingeschaltet und hatte ein sehr gutes Passspiel. Christian war sehr belebend, hat sich sehr bemüht, offensiv mitzuwirken und war ein Unruheherd. Er hat für mich absolut überzeugt“, sagte der Cheftrainer nach dem Spiel.

Mangelnde Spielpraxis

Christian Viet, der auch auf beiden Außenverteidigerpositionen spielen kann, kam auf eine sehr gute Passquote von 90 Prozent und gewann 15 von 21 Zweikämpfen (71,4 Prozent), womit er teamintern der Beste war. Dass er und Senger später mit Krämpfen ausgewechselt werden mussten, war auch der mangelnden Spielpraxis in den vergangenen fast drei Monaten geschuldet.

St. Pauli verliert bei Debütantenball in Bochum:

St. Paulis verliert bei Debütantenball in Bochum

15. Minute: Bochums Robert Zulj verlädt Robin Himmelmann – diesmal war St. Paulis
15. Minute: Bochums Robert Zulj verlädt Robin Himmelmann – diesmal war St. Paulis "Elferkiller" ohne Chance. © Witters
Zum Wegschauen: St. Paulis Elfmetersünder Leo Östigard (r.).
Zum Wegschauen: St. Paulis Elfmetersünder Leo Östigard (r.). © Witters
St. Paulis auf die Tribüne verlegte Ersatzbank nahm es stoisch zur Kenntnis.
St. Paulis auf die Tribüne verlegte Ersatzbank nahm es stoisch zur Kenntnis. © Witters
Die Bochumer dagegen freuten sich im Rahmen der Corona-Regeln.
Die Bochumer dagegen freuten sich im Rahmen der Corona-Regeln. © Witters
Der berühmte Satz mit x: Bochums Manuel Wintzheimer wurden gleich zwei Treffer (zu Recht) aberkannt.
Der berühmte Satz mit x: Bochums Manuel Wintzheimer wurden gleich zwei Treffer (zu Recht) aberkannt. © Witters
Hier jubelte der HSV-Leihstürmer nach seinem ersten Tor vergebens.
Hier jubelte der HSV-Leihstürmer nach seinem ersten Tor vergebens. © Witters
Einmal schlug es hinter Himmelmann aber noch regelkonform ein: In der 73. Minute besorgte Maxim Leitsch (l.) den 2:0-Endstand.
Einmal schlug es hinter Himmelmann aber noch regelkonform ein: In der 73. Minute besorgte Maxim Leitsch (l.) den 2:0-Endstand. © Witters
Für St. Paulis Mittelfeld-Talent Christian Viet (Nr. 41) war es das erste Pflichtspiel als Profi.
Für St. Paulis Mittelfeld-Talent Christian Viet (Nr. 41) war es das erste Pflichtspiel als Profi. © Witters
Der zweite Debütant, Marvin Senger, warf zwar ebenfalls alles in die Waagschale, konnte die Niederlage aber nicht verhindern.
Der zweite Debütant, Marvin Senger, warf zwar ebenfalls alles in die Waagschale, konnte die Niederlage aber nicht verhindern. © dpa
St. Paulis Ryo Miyaichi im Zweikampf mit Jordi Osei-Tutu
St. Paulis Ryo Miyaichi im Zweikampf mit Jordi Osei-Tutu © Witters
Nicht ohne meinen Mundschutz: St. Paulis Trainer Jos Luhukay in Bochum.
Nicht ohne meinen Mundschutz: St. Paulis Trainer Jos Luhukay in Bochum. © Witters
Beim standesgemäßen Ellenbogen-Gruß mit Kollege Thomas Reis ließ der Niederländer die Maske dann aber runter.
Beim standesgemäßen Ellenbogen-Gruß mit Kollege Thomas Reis ließ der Niederländer die Maske dann aber runter. © Witters
Auch im Ruhrstadion machten sich St. Paulis Profis vor einer Geisterkulisse warm.
Auch im Ruhrstadion machten sich St. Paulis Profis vor einer Geisterkulisse warm. © Witters
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Vor Senger und Viet hatte Luhukay seit seinem Amtsantritt im April 2019 sieben weiteren Talenten zu ihrem Profidebüt verholfen. Es begann mit Mittelfeldjuwel Finn Ole Becker gleich im ersten Match unter seiner Regie. Es folgten Luis Coordes, Niklas Hoffmann (inzwischen Würzburg), Christian Conteh, Jakub Bednarczyk, Mert Kuyucu und der in der Winterpause verpflichtete Maximilian Franzke.