Karlsruhe. Die Auswärtsmisere der Hamburger hält zwar weiter an. Doch das Unentschieden könnte im Abstiegskampf wertvoll sein.

Der FC St. Pauli hat im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga einen Befreiungsschlag verpasst. Beim Tabellen-16. Karlsruher SC kamen die Hamburger nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus und haben durch den Punkt weiterhin fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Damit wartet der FC St. Pauli in dieser Saison weiter auf einen Sieg außerhalb der eigenen Stadt.

Trotzdem zeigte sich Trainer Jos Luhukay nach dem Spiel "glücklich mit dem Ergebnis. Ich hätte gerne gewonnen, aber wenn man den Spielverlauf sieht, haben wir vielleicht ein Quäntchen mehr Glück gehabt. Der Elfmeter hätte natürlich die Führung für den KSC sein müssen. Am Ende bin ich froh, dass wir heute nicht verloren haben."

Die Statistik

Karlsruher SC

Uphoff – Stiefler, Gordon, Pisot, Carlson - Fröde (84. Fink) – Gondorf, Wanitzek – Djuricin (55. Grozurek), Ben-Hatira (55. Lorenz) – Hofmann. – Trainer: Eichner.

FC St. Pauli

Himmelmann – Ohlsson, Östigard, Lawrence (75. Zander), Buballa – Benatelli, Knoll (66. Flum) – Coordes (76. Franzke), Sobota (84. Tashchy), Gyökeres – Diamantakos (84. Veerman). – Trainer: Luhukay.

Schiedsrichter

Markus Schmidt (Stuttgart).

Tore

0:1 Diamantakos (55.), 1:1 Gondorf (57., nach Videobeweis).

Zuschauer

Keine.

Beste Spieler

Gordon, Wanitzek – Benatelli, Gyökeres.

Gelbe Karten

Stiefler (5), Gondorf (6), Hofmann (5) – Ohlsson (6).

Besonderes Vorkommnis

Himmelmann (St. Pauli) hält Foulelfmeter von Ben-Hatira (49.).

Erweiterte Statistik

Torschüsse: 9:6.Ecken: 4:2.Ballbesitz: 61:39 %.Zweikämpfe: 96:87.

1/9

Dimitrios Diamantakos (56.) brachte die Gäste sehenswert in Führung. Nach Fehler von KSC-Verteidiger Daniel Gordon stand der Stürmer allein vor Keeper Benjamin Uphoff und traf per Lupfer. Die Antwort der Hausherren ließ aber nicht lange auf sich warten. Quasi im Gegenzug egalisierte Mittelfeldmann Jerôme Gondorf nach Flanke von Lukas Grozurek (57.).

St.-Pauli-Torwart Himmelmann hält Ben-Hatiras Elfmeter

Der KSC konnte sich zu Beginn der Partie leichte Vorteile erspielen und hatte mehr Ballbesitz, kam aber nur zu einer richtigen Chance. Marvin Wanitzeks Freistoß aus 25 Metern konnte St.-Pauli-Keeper Robin Himmelmann parieren (15.). Kurz vor der Pause klatschte ein Schuss von Rico Benatelli auf die Latte des KSC-Tors.

"Es war wichtig, dass wir eine Kompaktheit und Geschlossenheit hinbekommen haben im Vergleich zum letzten Auswärtsspiel", sagte Luhukay später. "Wir haben eine Stunde das Spiel kontrolliert und es Karlsruhe überlassen, Lösungen zu finden und Entscheidungen zu treffen. Im Umschaltspiel waren wir aber nicht genau genug, um zu Chancen zu kommen."

Nach Wiederbeginn gab es für die Karlsruher die Riesenmöglichkeit, in Führung zu gehen. Nach einem völlig unnötigen Foul von St.-Pauli-Verteidiger James Lawrence an Stürmer Philipp Hofmann zeigte Schiedsrichter Markus Schmidt (Stuttgart) auf den Punkt. Änis Ben-Hatira trat für den KSC zum Elfmeter an, doch Himmelmann erahnte die Ecke und hielt den Ball (49.).

Der FC St. Pauli in der Einzelkritik

In der Schlussphase rettete Himmelmann noch einmal gegen Philipp Hofmann, im Gegenzug verpasste Johannes Flum mit einem Schlenzer das Tor und damit den möglichen Auswärtssieg. Entsprechend war Himmelmann auch nicht ganz zufrieden: „Es gibt auch bessere Tage“, sagte der Torwart. „Wenn wir nach dem 1:0 cleverer wären oder die Null länger steht, idealerweise bis zum Ende hin, dann bekommen wir ab der 75., 80. Minute Räume, um ein zweites Tor zu machen.“

So sei alles wieder zu schnell ausgeglichen gewesen. Der Punkt sei aber schon etwas wert, räumte er ein, „weil wir den KSC auf Abstand gehalten haben. Das Gute ist, dass wir es in der eigenen Hand haben und nicht ständig auf die Gegner gucken müssen.“