Hamburg. Trotz Trennung steht das Offensivtalent noch immer auf der Liste von Oheneba Brenya. Dabei hat Conteh bereits eine neue Agentur.

Die erfreuliche Nachricht postete Christian Conteh jetzt auf Instagram. „Es fehlt nicht mehr viel, bis ich wieder fit bin“, schrieb der alte Offensivspieler des FC St. Pauli, der zu Saisonbeginn nicht nur wegen seiner Tore gegen Arminia Bielefeld und Holstein Kiel für viel Furore gesorgt hatte.

Nach kleineren Muskelverletzungen zuvor zog er sich am 30. Oktober im DFB-Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt (1:2) einen Sehnenabriss im Oberschenkel zu. Die aktuelle Zwangspause im Spielbetrieb aller Ligen eröffnet dem 20-Jährigen jetzt sogar die unverhoffte Chance, noch in der aktuellen Saison Punktspiele bestreiten zu können, sofern die Zweite Liga nach dem 30. April tatsächlich fortgesetzt werden kann.

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Nach Trennung vom Berater: Conteh bleibt bei FC St. Pauli

Für großes Aufsehen hatte der überaus schnelle Christian Conteh aber bereits im Januar dieses Jahres gesorgt, als sein damaliger Berater Oheneba Brenya ungewöhnlich offensiv verkündete, Conteh werde spätestens im Sommer den FC St. Pauli verlassen.

Er sei dann auch ablösefrei, weil sein bis 2021 laufender Vertrag gar nicht gültig sei. Dieses Theaterstück endete bekanntlich nach wenigen Tagen mit einer 180-Grad-Wende, Conteh bekannte sich zum FC St. Pauli und erklärte, sich „nicht wirklich gut beraten gefühlt“ zu haben und sich „diesbezüglich anders aufstellen“ zu wollen.

Brenya führt Conteh noch als Klienten

Dies ist inzwischen geschehen. Seit geraumer Zeit führt die Hamburger Agentur EMG Mundial Christian Conteh auf der Liste ihrer zum Teil prominenten Klienten wie Nationalspieler Lukas Klostermann (RB Leipzig) oder auch Max Kruse.

Doch auch die Beraterfirma von Oheneba Brenya, Football Advice, führt auf ihrer Internetseite Conteh noch immer als Klienten. Er ist dort quasi das „beste Pferd im Stall“ angesichts seines vom Portal „transfermarkt.de“ taxierten Marktwertes von 500.000 Euro. An zweiter Stelle folgt dort Verteidiger Patric Pfeiffer (150.000 Euro Marktwert), der im vergangenen Sommer vom HSV zu Darmstadt 98 gewechselt war. Der Verlust Contehs wiegt also schwer.

Offiziell möchte sich Brenya nicht äußern

Am Donnerstag erreichte das Abendblatt Oheneba Brenya, um von ihm den Hintergrund zu erfahren, warum er Conteh trotz der offenkundigen Trennung noch als Klienten führt. Offiziell äußern wollte sich Brenya zu dieser Brisanz nicht. Er ließ aber durchblicken, es inzwischen notgedrungen zu akzeptieren, dass sich Conteh, den er persönlich schon seit zwölf Jahren kenne, in Sachen Berater anders orientiert hat.

Endgültig geklärt ist die Sache für ihn aber offenbar nicht. Dass Brenya nur „vergessen“ hat, Conteh von der Liste der betreuten Spieler zu nehmen, ist auch wenig glaubhaft.

Sportchef Bornemann spricht nur mit EMG Mundial

Für St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann, der grundsätzlich anstrebt, Conteh länger als bis 2021 zu binden, ist die Sache indes klar: Sein Ansprechpartner ist in Sachen Conteh nur noch EMG Mundial. „Mit dieser Beraterfirma habe ich schon erste Gespräche geführt“, bestätigte er dem Abendblatt. Allerdings liegen konkrete Vertragsverhandlungen wegen der derzeit unsicheren Lage im Profifußball auf Eis.

Michael Decker von der Agentur EMG Mundial berichtete auf Nachfrage: „Christian Conteh ist auf uns zugekommen, weil er einen neuen Berater gesucht hat. Ich denke, das passt sehr gut, weil wir in Hamburg ansässig sind und auch gern mit jungen, talentierten Spielern arbeiten.“ Dass auch Oheneba Bren­ya noch Conteh auf seiner Homepage führt, sieht Decker gelassen: „Das kann ich ja nicht verhindern.“