Hamburg. Ein vom britischen “Guardian“ veröffentlichtes Dokument zeigt das Logo des Vereins in einer Liste mit SS-Runen und Anarchismus-A.

Die britische Polizei warnt laut einem vom "Guardian" veröffentlichten Schulungsdokument für Lehrer und medizinisches Personal vor dem FC St. Pauli: Auf einer Liste von Symbolen, die die Anti-Terrorismus-Einheit der britischen Polizei dem linken Spektrum zuordnet, findet sich neben dem Anarchismus-"A", der "Anonymous"-Maske und den Symbolen der kurdischen Milizen YPG und YPJ auch das Totenkopf-Logo des Hamburger Zweitligisten.

Zwar verweist die Polizei auf Anfrage der britischen Zeitung auf einen Hinweis innerhalb der im vergangenen Juni verschickten Schulungsunterlagen, dass "nicht alle der Logos und Symbole, die in diesem Dokument aufgeführt sind, von Interesse für die Terrorismusbekämpfung" seien. Allerdings bezieht sich dieser Hinweis explizit auf "religiöse, historische und mythologische Symbole" wie Runen und den Thorshammer. Diese finden sich neben Hakenkreuzen, SS-Runen und anderen Symbolen von Rechtsextremen wie der Schwarzen Sonne und der Reichskriegsflagge im Bereich "rechtsgerichtete Symbole".

FC St. Pauli reagiert via Twitter auf Terrorismus-Liste

Der FC St. Pauli twitterte am Morgen die Reaktion des Abwehrspielers James Lawrence: Der Waliser spielt seit dieser Saison für den Hamburger Zweitligisten und schrieb, er sei "stolz auf mein Team und stolz auf das, wofür es steht! Stolz auf die Werte, die wir haben. Stolz darauf, für den FC St. Pauli zu spielen - antifaschistisch, antirassistisch, antisexistisch und antihomophob. Was kann man daran nicht mögen?"

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Nicht nur beim Kiezclub gibt es große Irritation: Ebenfalls auf der Liste sind die Logos von Greenpeace, Extinction Rebellion und verschiedenen Tierschutzorganisationen wie Peta. John Sauven, Greenpeace-Vorsitzender in Großbritannien, sagte dem "Guardian": "Wie sollen wir Kinder über die Bedrohung durch den Klimawandel aufklären, wenn denjenigen, die ihn bekämpfen, unterstellt wird, sie seien Extremisten?"

Am Sonnabendabend widersprach die britische Organisation zur Terrorismusbekämpfung dem Bericht. „Wir betrachten diese Gruppen nicht als extremistisch, wir betrachten sie nicht als Bedrohung für die nationale Sicherheit“, teilte Sprecher Dean Haydon mit. Ziel der Liste sei es, die Unterschiede zwischen Zeichen und Symbolen deutlich zu machen. „Es ist nötig, dass unsere Anti-Terrorismus-Polizei, Einsatzkräfte und Partner verstehen, zu welchen Organisationen Leute gehören, und was ihre Ziele und Aktivitäten sind - rechtmäßig oder anderweitig.“

St.-Pauli-Logo auf Anti-Terror-Liste? Lesen Sie hier die Klarstellung der Polizei.