Hamburg. Seit Jahren hinken die Clubs ihren Ansprüchen hinterher. Dabei hält gerade der VfL noch einen erstaunlichen Rang in der ewigen Tabelle.

Für jüngere Fußballfans ist dieser Fakt schier unglaublich: Der VfL Bochum belegt Platz 13 in der Ersten Bundesliga. Stimmt nicht? Doch – und zwar in der „ewigen Tabelle“ der deutschen Eliteliga, die 1963 gegründet wurde.

Insgesamt 34 Jahre verbrachte der VfL, an diesem Freitag Gegner des FC St. Pauli beim Zweitliga-Duell im Millerntor-Stadion, in der höchsten Spielklasse. Der sechste und bisher letzte Abstieg aus der Ersten Liga liegt allerdings nun schon neuneinhalb Jahre zurück, als das Team am Ende der Saison 2009/10 Tabellen-17. wurde.

St. Pauli und Bochum repräsentieren Mittelmaß

Zu jenem Zeitpunkt feierte der FC St. Pauli gerade seinen fünften Aufstieg, ehe er nur ein Jahr später wieder zurück in die Zweite Liga musste. Seither führen der VfL Bochum und der Club vom Millerntor denn auch ein überwiegend von unerfüllten Hoffnungen und Enttäuschungen geprägtes Zweitliga-Dasein, mal mit geplatzten Aufstiegshoffnungen, mal mit Ängsten vor einem weiteren Abstieg in die Drittklassigkeit, der dann aber immer noch abgewendet werden konnte. In dieser Zeit belegten beide Clubs (auf- bzw- abgerundet) durchschnittlich den neunten Platz und repräsentieren damit pures Mittelmaß.

Clubs mit schlechteren Voraussetzungen zogen vorbei

Beide hinken damit ihren eigenen Ansprüchen und auch ihrem grundsätzlich gegebenem Potenzial hinterher. Immer wieder werden sie zum erweiterten Kreis derer genannt, die für den Bundesliga-Aufstieg in Betracht kommen.

Tatsächlich aber mussten sie in den vergangenen Jahren erleben, dass Clubs mit schlechteren oder bestenfalls ähnlichen Voraussetzungen – wie etwa Fürth, Braunschweig, Darmstadt und gleich zweimal Paderborn – der Sprung nach oben gelang, ihnen aber nicht.

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Bochum ist St. Paulis Lieblingsgegner

So ist es wenig verwunderlich, dass Bochum seit Sommer 2010 acht verschiedene Chef- und dazu noch drei Interimstrainer beschäftigte, beim FC St. Pauli ist Jos Luhukay der neunte Cheftrainer in dieser Zeit.

Eines aber unterscheidet beide Clubs deutlich – der Zuschauerzuspruch. Während das Millerntor-Stadion mit knapp 30.000 Besuchern regelmäßig ausverkauft ist, hatte Bochum in der vergangenen Saison mit 17.377 Zuschauern schon den höchsten Schnitt der vergangenen zehn Jahre. Aktuell ist er wieder auf 16.346 gesunken.

In den direkten Duellen hat der FC St. Pauli übrigens zehnmal in Folge nicht mehr verloren und dabei sechs Spiele gewonnen. So gesehen ist der VfL Bochum nicht nur vereint im Frust über das nicht ausgeschöpfte Potenzial, sondern aktuell sogar der Lieblingsgegner der Hamburger.

St. Paulis Mittelfeldspieler Mats Möller Daehli (24) wurde von Norwegens Nationaltrainer Lars Lagerbäck für die kommenden EM-Qualifikationsspiele am 15. November in Oslo gegen das Team der Färöer-Inseln und am 18. November in Attard gegen Malta nominiert.