Beim 0:1 gegen Darmstadt 98 konnte beim Kiezclub nicht jeder Profi überzeugen. Torhüter Himmelmann verhinderte Schlimmeres.

Nach sechs Partien ohne Niederlage hat es den FC St. Pauli beim 0:1 gegen Darmstadt 98 wieder erwischt. Dass es nicht zum vierten Heimsieg in Folge reichte, lag vor allem daran, dass nur wenige Profis Normalform erreichten. Einzig Torhüter Robin Himmelmann, Linksverteidiger Daniel Buballa und Stürmer Dimitrios Diamantakos konnten überzeugen. Die Einzelkritik:

Himmelmann: Die Formkurve des Torhüters zeigt weiter nach oben. Der Schlussmann rettete früh gegen Herrmann (12.) und verhinderte in der Endphase der Partie eine höhere Niederlage.

Ohlsson: In der kommenden Woche sollten Flanken auf dem Trainingsplan des Schweden ganz oben stehen. Viel Freiraum, extrem wenig Ertrag.

Carstens: Wenn ein Innenverteidiger rein nach Zweikämpfen bewertet werden würde, hätte der Youngster ein ordentliches Spiel gemacht. Da aber auch Aufbauspiel und Passsicherheit dazugehört, war es ein durchwachsener Auftritt.

Lawrence (bis 78.): Die Verletzungspause merkte man dem Waliser teilweise an. Nicht so dominant und souverän wie gewohnt. Kurz vor Schluss musste der Innenverteidiger mit muskulären Problemen raus.

Östigard: (ab 78.): Er kam, sah und musste zusehen, wie Darmstadt das Siegtor köpfte. Ein Nachmittag zum Vergessen für den Norweger, der mit Sprunggelenksproblemen von der Nationalmannschaft kam, sich aber durchbiss.

Buballa: Der Linksverteidiger war so sicher wie die Bank von England und Fort Knox zusammen. Gegenspieler Heller verzweifelte am Kapitän. Dabei plagten den Leistungsträger im zweiten Durchgang hartnäckige Wadenprobleme. Unverzichtbar.

Becker: Höhen und Tiefen wechselten sich beim Toptalent ab wie Sonne und Wolken über dem Stadion. Hatte die Führung auf dem Fuß, traf häufig aber die falsche Entscheidung.

Knoll (bis 57.): Irgendwie war es nicht das Spiel des Aggressive-Leaders. Viel unterwegs, aber fahrig in seinen Aktionen. Musste aus taktischen Gründen früh vom Platz.

Buchtmann (ab 57.): Der zuletzt wenig berücksichtigte Mittelfeldspieler hatte 36 Minuten Zeit, Werbung in eigener Sache zu betreiben. Gelungen ist es dem Leistungsträger a. D. aber nicht.

Miyaichi: Der Turbo des Japaners wollte partout nicht zünden. Sowohl nach vorne als auch in der Rückwärtsbewegung fehlte es an Dynamik und Durchsetzungsvermögen. Bestes Beispiel war das 0:1 durch Palsson, der im Kopfballduell keine Mühe mit dem Rechtsaußen hatte.

Möller Daehli: An Willen mangelte es dem Norweger nicht. Wenn es gefährlich wurde, hatte der Spielmacher seine Füße im Spiel. Mit Fortdauer des Spiels gingen aber auch dem notenbesten Spieler der Zweiten Liga die Ideen aus.

Sobota (bis 72.): Bei seiner einzig torgefährlichen Situation stand der Pole im Abseits. Darüber hinaus hat auch der Ex-Nationalspieler zu häufig die falsche Entscheidung mit dem Ball am Fuß getroffen.

Flum (ab 72.): Der Routinier sollte absichern, damit sich Becker vermehrt auf seine offensive Momente konzentrieren kann. Ein Plan, der nur bedingt aufging.

Diamantakos: Als Stürmer war der Grieche von der Versorgung der Mitspieler abgeschnitten. Nach einer auffälligen ersten Hälfte folgte eine unscheinbare zweite Halbzeit. Aber durch seine Laufbereitschaft und Zweikampfführung verdiente sich der Toptorjäger zumindest ein kleines Fleißkärtchen.