Hamburg. Vor dem Duell mit dem Stadtrivalen spricht St. Paulis Stürmer über die Gründe für seine gute Form und seine spezielle Derbyerfahrung.
Die gute Nachricht des Tages beim FC St. Pauli war am Mittwoch, dass Mats Möller Daehli wieder ohne Einschränkung am Training teilnehmen konnte. Daran schien noch am Tag zuvor kaum zu denken sein. Nach einem Schlag auf das Sprunggelenk war der ballsichere Norweger auf dem Trainingsrasen lange behandelt worden und schließlich in den Kabinentrakt gehumpelt. Es musste befürchtet werden, dass es für einen Einsatz im Stadtderby gegen den HSV am Montagabend (20.30 Uhr) ziemlich eng werden würde.
Dass jetzt in dieser Hinsicht Entwarnung gegeben werden kann, ist besonders für Dimitrios Diamantakos eine sehr gute Nachricht. Schließlich profitierte St. Paulis derzeit mit Abstand bester Stürmer zuletzt bei seinen beiden Toren beim 3:3 in Dresden von den Vorlagen Möller Daehlis. „Mats ist ein sehr wichtiger Spieler für uns. Er weiß, wie und wo ich den Ball haben möchte“, lobt der Grieche seinen Mitspieler.
Diamantakos in einer starken Form
Ähnlich wie Möller Daehli zeigt sich auch Diamantakos in einer starken Form, was sich nicht nur in seinen drei Saisontoren widerspiegelt. Auch in den Partien, in denen er nicht traf, war er ein wichtiger Faktor, der die gegnerische Abwehr beschäftigte. „Ich fühle mich fit und stabil. Ich glaube, ich bin im Moment der beste Dimi, den es bisher bei St. Pauli gab“, sagt der 26 Jahre alte Grieche, der im Januar 2018 vom VfL Bochum ans Millerntor gekommen war.
Einen Grund für seine gute Verfassung sieht Diamantakos darin, dass er nach Abschluss der vergangenen Saison auf die USA-Reise verzichtete. „In Absprache mit dem Trainer habe ich mich vier Wochen in Griechenland von meinem Physiotherapeuten behandeln lassen“, berichtet er. Das war seine Konsequenz aus den beiden Muskelverletzungen, die ihn in der Rückrunde mehrere Wochen zu einer Pause gezwungen hatten. „Bisher hält alles“, sagt er und streicht mit der Hand über seinen Oberschenkel.
Heiß auf den Einsatz
Wenn man sich nun fragt, wer denn am Montagabend im Stadtderby gegen den defensiv bisher so starken HSV (erst drei Gegentore) für die ersehnte Überraschung einen Treffer erzielen könnte, ist die erste Antwort logischerweise Diamantakos. Mehr als drei Tore haben in der Zweiten Liga bisher mit jeweils vier nur Marcos Alvarez (Osnabrück), Philipp Hofmann (Karlsruhe) und Sonny Kittel vom Stadtrivalen HSV erzielt.
Dabei ist Diamantakos auf einen Einsatz auch deshalb besonders heiß, weil er beim 0:4-Debakel seines Teams im jüngsten Lokalderby am 10. März über die gesamte Spielzeit als Reservist nur zugucken durfte. „Es ist frustrierend, wenn man in so einem Spiel selbst nicht eingreifen kann“, sagt er in der Nachbetrachtung. Das wird jetzt anders sein, weil seine Sturmkollegen Boris Tashchy und Henk Veerman aufgrund ihres Trainingsrückstands nach auskurierten Verletzungen und Viktor Gyökeres angesichts des Qualitätsunterschieds aktuell keine ernsthaften Konkurrenten sind.
Diamantakos hat Derbyerfahrung
Derbyerfahrung hat Diamantakos zudem, und zwar eine sehr intensive. „Mit Olympiakos Piräus habe ich gegen AEK und Panathinaikos Athen gespielt. Dagegen war unser letztes Derby hier richtig ruhig. In Griechenland geht es eine Woche vor und eine Woche nach einem Derby hoch her“, berichtet er. Dabei seien Fans des Auswärtsteams noch nicht einmal im Stadion zugelassen.