Hamburg. Die neuen Leihprofis sind beim Kiezclub ins Training eingestiegen. Ob sie am Montag gegen Holstein Kiel dabei sind, ist noch unklar.

Für James Lawrence begann das Abenteuer beim FC St. Pauli am Freitag musikalisch. Die Mannschaft sang für den Neuzugang vom RSC Anderlecht, der am Donnerstag 27 Jahre alt wurde, „Happy Birthday“. „Ich habe mich sehr gefreut über das Ständchen. Wir haben einige gute Sänger im Team,“ scherzte der Innenverteidiger, der genau wie Matt Penney, der auf Leihbasis von Sheffield Wednesday kam, sein erstes Training beim Kiezclub absolvierte.

„Es ging alles sehr schnell. Am Mittwoch habe ich den Anruf bekommen, dass alles so gut wie in trockenen Tüchern ist. Donnerstag habe ich den Medizincheck gemacht, und jetzt bin ich hier“, sagte Lawrence, der vor einer Woche erstmals über das Interesse des FC St. Pauli informiert wurde.

Luhukay war schon bei Sheffield Penneys Trainer

Lieber heute als morgen wollen die beiden Leihprofis auch auf dem grünen Rasen den Takt angeben. Das Problem: Gerade Linksverteidiger Penney hat zuletzt kaum Spielpraxis sammeln können. Der 21-Jährige kam am 27. November 2018 bei Sheffield United das bisher letzte Mal zum Einsatz. Damals wie heute sein Trainer: Jos Luhukay. Penney: „Es hilft mir, dass ich weiß, wie Luhukay Fußball spielen lässt. Ich fange hier aber wieder bei null an und muss mich beweisen. Aber ich fühle mich körperlich fit.“

Das gilt auch für Lawrence, der in Anderlecht unter dem am Dienstag zurückgetretenen Spielertrainer Vincent Kompany wenigstens in Testspielen auf dem Rasen stand. Der gebürtige Waliser gilt als spielstarker Innenverteidiger mit gutem Aufbauspiel. „Es stimmt, dass ich im Ligabetrieb nicht viel Spielpraxis gesammelt habe, aber ich fühle mich bereit. In den kommenden Tagen und Wochen wird man sehen, wann meine Chance kommt“, sagt Lawrence, der vom walisischen Nationaltrainer Ryan Giggs für die beiden EM-Qualifikationsspiele gegen Aserbaidschan (6.9.) und Weißrussland (9.9.) nominiert wurde.

Penney ist als linker Verteidiger und im Mittelfeld einsetzbar

Über die sozialen Netzwerke und über YouTube haben sich die beiden neuen Spieler Informationen über ihren neuen Arbeitgeber besorgt. Lawrence hat sich zudem beim ehemaligen HSV-Profi Kompany über die Stadt informiert. „Ich habe zudem Freunde, die in Deutschland leben. Mein Bruder wohnt mit seiner Freundin in Berlin. Sie haben mir Informationen über St. Pauli und Hamburg gegeben“, sagte Lawrence. „Wenn man Bilder und Videos im Internet sieht, will man einfach hier Fußball spielen“, ergänzte Penney, der sowohl als linker Verteidiger als auch im Mittelfeld einsetzbar ist.

Ob Penney und Lawrence bereits am Montag (20.30 Uhr, Sky live) im wichtigen Nordderby gegen Holstein Kiel im Kader stehen werden, ist noch unklar. „Ich will dem Trainer die Entscheidung so schwer machen wie möglich und im Training 100 Prozent geben“, sagte Penney. „Wir haben gerade einmal eine Einheit mit dem Team absolviert. Daher ist es noch zu früh, um Prognosen abzugeben. Jetzt geht es erst einmal darum, dass wir uns integrieren“, fügte Lawrence hinzu.