Hamburg. Der Stürmer hat derzeit vereinsintern keine echte Konkurrenz. Die Knieprellung bereitet dem Griechen keine Probleme mehr.

Die wichtigste Nachricht verkündete Dimitrios Diamantakos am Mittwoch gleich zu Beginn des Gesprächs. „Mit meinem Knie ist alles gut“, sagte der Stürmer des FC St. Pauli. Endlich also einmal eine positive Entwicklung nach einer Blessur, die ein Profi des Millerntor-Clubs in der jüngsten Zeit erlitten hat. „Bei meinem Tor gegen Fürth habe ich einen Schlag auf mein linkes Knie bekommen“, berichtete der 26-Jährige. Deshalb hatte der Grieche am Sonnabend und Montag nur individuell trainiert und am Dienstagvormittag die reguläre Einheit rund zehn Minuten früher als seine Kollegen beendet.

Am Mittwoch aber war Diamantakos wieder voll dabei und blieb sogar für einige zusätzliche Übungen mit Kevin Lankford sogar noch länger auf dem Rasen. Danach gab er sich wie fast immer bestens gelaunt und führte, sehr zur Freude seiner Sprachlehrerin, das Mediengespräch komplett auf Deutsch.

Das volle Vertrauen des Trainers

Wichtiger als seine unverkennbaren sprachlichen Fortschritte sind für St. Pauli mehr denn je seine Tore, schließlich ist er seit Wochen schon der einzige vollwertige und einsetzbare Stürmer des FC St. Pauli. Seine Freude darüber, derzeit richtig wichtig und nicht nur ein Kandidat zwischen Startelf und Reservebank zu sein, ist deutlich zu spüren. Endlich wird ihm – auch aus der Personalnot heraus – vom Trainer das volle Vertrauen geschenkt, das er immer eingefordert hat, seit er Ende Januar 2018 aus Bochum zum FC St. Pauli kam. Dennoch ist er klug genug, sich bescheiden zu diesem Thema zu äußern. „Wir haben ja auch noch andere Stürmer, wir haben Viktor Gyökeres und Serkan Dursun“, sagt er.

Echte Konkurrenten für ihn, der in den Vorbereitungsspielen mit sechs Treffern der erfolgreichste Torschütze war, sind die beiden Talente sicherlich nicht. Der 21 Jahre alte Gyökeres wurde erst kürzlich aus Brighton ausgeliehen und muss sich noch ins Team einfinden. Dursun ist gerade einmal 18 Jahre alt und damit sogar noch für die A-Junioren spielberechtigt. Einzig Boris Tashchy hätte vielleicht das Zeug, Diamantakos gefährlich zu werden. Doch der Zugang aus Duisburg kann nach einer schweren Muskelverletzung im Oberschenkel derzeit nur locker laufen. Und bis St. Paulis Topstürmer und Kreuzbandpatient Henk Veerman, der am Mittwoch erstmals wieder ein Torschusstraining absolvierte, wieder in Wettkampfform ist, werden noch viele Wochen vergehen.

Unerfreuliche Bilanz im Pokal

„Wenn ich regelmäßig spielen kann, schieße ich auch meine Tore“, hat Diamantakos früher schon einmal gesagt. Doch auch aufgrund von Verletzungen konnte er dies bei St. Pauli noch nicht nachhaltig unter Beweis stellen. Sieben Treffer waren es in der vergangenen Saison in 18 Spielen. Das ist keine schlechte, aber auch keine sehr gute Quote. Allerdings durfte er auch nur zehnmal von Beginn an spielen. „Jetzt bin ich im Rhythmus und habe Selbstvertrauen. Für mich ist es das Beste, wenn der Trainer mir sagt, dass ich wichtig bin“, sagt der schnelle Grieche, der sich nicht scheut, Zweikämpfe am Rande der Legalität mit gegnerischen Verteidigern zu führen.

Am Sonntag (15.30 Uhr) wird er im DFB-Pokalspiel beim Regionalligateam des VfB Lübeck seinen Torinstinkt beweisen müssen. „Wir haben immer gesagt, dass der Pokal wichtig ist, und haben dann in der ersten Runde verloren“, erinnert er an eine unerfreuliche Bilanz. „Wir müssen von der ersten Minute an 100 Prozent geben.“

Der Museumsverein des FC St. Pauli hat beschlossen, die derzeit laufende Ausstellung „Kiezbeben – die zweite Geburt des FC St. Pauli“ aufgrund der großen Resonanz bis einschließlich 5. Oktober zu verlängern.