Hamburg. St. Paulis Trainer begründet seine Entscheidung in der Kapitänsfrage. Avevor hat sich vor allem loyal gezeigt.
Die Spieler des FC St. Pauli dürfen von Christopher Avevor in nächster Zeit noch etwas erwarten. „Es wird einen Einstand geben, aber was genau, werden wir noch intern besprechen“, sagte der 27 Jahre alte Innenverteidiger am Sonntag am Rande der Saisoneröffnung im Millerntor-Stadion.
Seit Freitagabend steht fest, dass Avevor, der den Spitznamen „Jackson“ trägt, der neue Kapitän des Teams ist. Trainer Jos Luhukay hatte es sich nicht nehmen lassen, diese Personalie selbst zu bestimmen. Ebenso beförderte der Coach Jan-Philipp Kalla und Daniel Buballa zu Avevors Stellvertretern.
Nicht verbiegen
„Jackson ist seit Jahren eine Stütze in unserer Innenverteidigung. Ich halte es für eine völlig nachvollziehbare Entscheidung, ihn zum Kapitän zu bestimmen. Ich freue mich, dass er vor mir einlaufen wird und er im Spiel dann auch vor mir möglichst viele Bälle abfängt, die ich dann nicht halten muss“, kommentierte Torwart Robin Himmelmann die Entscheidung. „Er ist ein guter Typ. Wir kennen uns seit einer gefühlten Ewigkeit. Als er in der Saison 2012/13 das erste Mal als Leihspieler von Hannover 96 hier war, haben wir ja auch schon zusammengespielt“, sagte Himmelmann weiter, der selbst ein möglicher Kandidat für die Nachfolge von Johannes Flum war, der derzeit an seinem Comeback arbeitet und am Sonntag auch beim Training im Stadion mitmischte.
„Es ist eine riesige Ehre, aber die Verantwortung ist auf mehrere Schultern verteilt. Es ist wichtig, dass wir uns alle an der Kommunikation beteiligen und das Ding gemeinsam in die Hand nehmen“, kommentierte Avevor selbst seine neue Rolle. „Grundsätzlich ändert sich für mich nichts in meinem Verhalten in der Kabine. Der Trainer hat klar gesagt, dass wir uns nicht verbiegen sollen.“
Pädagogische Maßnahme
Trainer Jos Luhukay selbst interpretiert seine Entscheidung auch als eine Art pädagogische Maßnahme. „Er muss auf seiner Position mehr Verantwortung übernehmen und soll zu einer Persönlichkeit wachsen“, sagte der Niederländer über Avevor. „Ich hoffe, dass er im Stimulieren und Korrigieren seiner Mitspieler die nächsten Schritte macht.“ Ein Grund sei zudem gewesen, dass Avevor sich mit der Verlängerung seines Vertrages bis Juni 2023 langfristig zum FC St. Pauli bekannt habe.