Celle/Winsen (Luhe). Mannschaft offenbart beim 3:3 gegen Oberligist Teutonia 05 klare Schwächen. 11:0 am Vortag war wenig aufschlussreich.
Kurz vor dem Schlusspfiff hätte sich das Team des FC St. Pauli fast noch den vierten Gegentreffer einhandelt und sich damit eine handfeste Blamage geleistet. So aber blieb es am Sonntag in Winsen an der Luhe im zweiten Testspiel der Saison beim ernüchternden 3:3 (1:1) gegen den Hamburger Oberliga-Vizemeister FC Teutonia 05. Ja, es war verdammt heiß auf dem Rasen – aber das war es für die zweifellos ambitionierten Fünftliga-Kicker aus Ottensen genauso. Grundsätzlich fehlte es dem Zweitligateam vom Millerntor eine Woche nach dem ersten Training der neuen Saison offensiv und defensiv an der nötigen Konsequenz.
Nach dem ziemlich leicht herausgespielten 11:0 (6:0) am Sonnabend gegen eine aus neun Vereinen zusammengestellte und letztlich reichlich überforderte Stadtauswahl aus Celle bedeutete das 3:3 gegen Teutonia zweifellos einen gewissen Rückschlag. „Der Gegner stand sehr tief und wir haben das Spielfeld selbst auch noch unnötig klein gemacht. Dadurch haben wir uns zu wenig Torchancen herausgespielt“, sagte der wie tags zuvor erneut als Innenverteidiger eingesetzte Marvin Knoll. „Der Gegner war gut organisiert und viel besser als das Team gestern. Deshalb war es für uns auch ein guter Test.“
Mannschaft schafft es nicht torgefährlich zu werden
Trainer Jos Luhukay sah es ähnlich. „Es war heute schwieriger als gestern in Celle. Wir haben es vor allem in der ersten Halbzeit nicht mit der letzten Konsequenz geschafft, torgefährlich zu werden“, sagte der Niederländer. „In der besseren zweiten Halbzeit haben wir es bei einigen guten Chancen verpasst, unsere Führung auszubauen. Deshalb ist der Gegner im Spiel geblieben. Das Ergebnis als solches ist für mich aber zweitrangig. Wir sind in der Vorbereitung, die Testspiele sind dafür da, neue Eindrücke zu gewinnen“, sagte er weiter.
Einen solchen Eindruck verschafften sich am Sonntag auch etliche Mitglieder des Präsidiums und des Aufsichtsrates vom Spiel gegen Teutonia. Nach dem Ende ihrer halbjährlich durchgeführten Strategietagung waren die ehrenamtlichen Führungskräfte des Vereins nach Winsen gefahren.
Sie sahen nach dem 0:1-Rückstand durch Teutonias Kevin Krottke (32. Minute) den 1:1-Ausgleich durch Christopher Buchtmann (45.+1) sowie danach die beiden Treffer von Stürmer Dimitrios Diamantakos (47. und 51./Foulelfmeter). Den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich verursachte St. Paulis Innenverteidiger Christopher Avevor per Kopfball-Eigentor (49.) nach einer Ecke. Das 3:3 (80.) gelang schließlich André Müller mit einem 17-Meter-Schuss in den Torwinkel.
Mit Recht lobte Trainer Luhukay seine jungen offensiven Außenbahnspieler Luis Coordes und Christian Conteh, die mit ihrem Tempo die von ihm propagierte Spielweise umsetzen können.
Die Tore beim 11:0 in Celle hatten Kevin Lankford, Waldemar Sobota und Christopher Buchtmann (je zwei), die beiden Neuzugänge Rico Benatelli und Boris Tashchy sowie Dimitrios Diamantakos, Christian Conteh und Jannes Wieckhoff erzielt.
FC St. Pauli – Stadtauswahl Celle 11:0 (6:0): 1. Halbzeit: Brodersen – Bednarczyk, Avevor, Knoll, Buballa – Zehir – Coordes, Benatelli, Sobota, Lankford – Diamantakos. 2. Halbzeit: Schmidt – Wieckhoff, Carstens, Hornschuh, Park – Lee, Becker – Miyaichi, Buchtmann, Conteh – Tashchy. FC St. Pauli – FC Teutonia 05 3:3 (1:1): 1. Halbzeit: Himmelmann – Wieckhoff, Hornschuh, Knoll, Park – Benatelli, Becker – Miyaichi, Buchtmann, Lankford – Tashchy. 2. Halbzeit: Brodersen – Bednarczyk, Avevor, Carstens, Buballa – Hoffmann – Coordes, Zehir, Sobota, Conteh – Diamantakos.