Hamburg. Yannick Deichmann schreibt sich direkt nach der Auslosung mit Waldemar Sobota. Jan-Philipp Kalla erzählt eine Lübecker Anekdote.

Die Spannung im Hause Deichmann stieg am Sonnabend gegen halb sieben am Abend minütlich. Gemeinsam mit Vater Hendrik und Bruder Leon verfolgte Yannick Deichmann, Abwehrspieler des VfB Lübeck, die DFB-Pokal-Auslosung in seinem Elternhaus in Hamburg. „Wir wurden ziemlich spät gezogen, die attraktiven Lose wurden immer weniger“, sagt der 24-Jährige, der umso glücklicher war, als die ehemalige Nationalspielerin Nia Künzer im Fußballmuseum in Dortmund den FC St. Pauli zog.

Für den gebürtigen Hamburger ein Traumlos: Der Mittelfeldspieler lief in der Jugend sowie drei Jahre im Profibereich für die Kiezkicker auf. „Bei St. Pauli hatte ich eine richtig schöne Zeit. Ich habe gleich nach der Auslosung mit Waldemar Sobota geschrieben. Aber es war keine Kampfansage. Wir sind der Underdog, aber im Pokal weiß man ja nie. Die Lohmühle wird brennen“, sagt Deichmann.

Kalla erzählt Lübecker Pokal-Anekdote

Bereits vor drei Jahren gab es das Duell mit den Schleswig-Holsteinern in der ersten Runde. Damals gewann St. Pauli mit 3:0. Die Torschützen Vegar Eggen Hedenstad, Sören Gonther und Marvin Ducksch sind allesamt nicht mehr bei St. Pauli unter Vertrag. „Es waren sehr viele unserer Fans mitgereist und die Stimmung war bombastisch“, erinnert sich Abwehrspieler Jan-Philipp Kalla, der sich an eine lustige Anekdote erinnert. „Ich weiß noch, dass ich damals am Zaun meine Hose weggegeben habe. Wie es dazu kam weiß ich nicht mehr, aber am Ende stand ich dort ohne kurze Hose.“

Beim letzten Pokalduell im August 20916 brannte es im Lübecker Block tatsächlich.
Beim letzten Pokalduell im August 20916 brannte es im Lübecker Block tatsächlich. © Witters

Luhukay warnt vor Regionalligist VfB

Das buchstäblich letzte Hemd haben die Hamburger in den vergangenen Jahren im DFB-Pokal nicht gegeben. In den vergangenen sechs Jahren schieden die Hamburger viermal in der ersten Runde aus. 2018 unterlag St. Pauli beim damaligen Drittligaclub SV Wehen Wiesbaden mit 2:3 nach Verlängerung. Deshalb sind die Verantwortlichen gewarnt, den Regionalligaclub ernst zu nehmen.

„Der VfB Lübeck hat zuletzt eine richtig starke Saison in der Regionalliga gespielt, den Aufstieg am Ende als Tabellenzweiter nur knapp verpasst. Wir haben Respekt vor dem Gegner, wollen uns dort als Zweitligist natürlich dennoch durchsetzen“, sagt Trainer Jos Luhukay.