Hamburg. Der FC St. Pauli hat überraschend größere Probleme mit Dauerkarteninhabern. Tickets können weitergegeben werden.

Nicht nur der HSV, sondern auch der FC St. Pauli hat überraschend größere Probleme mit Dauerkarteninhabern, die ihr Ticket in mehreren Heimspielen der Saison nicht nutzen. In einem von Präsident Oke Göttlich und Ticketchef Daniel Bierhoff unterzeichneten Schreiben an alle Besitzer von Dauerkarten wird erstmals die Zahl von „deutlich mehr als 1000 Karten pro Spiel“ genannt, die ungenutzt bleiben.

„Die ist insofern tragisch, da das Millerntor bei so gut wie jedem Spiel ausverkauft ist. Wenn dann viele Fans keine Karten kaufen können, während andere Karten ungenutzt bleiben, ist das kein erfreulicher Zustand. Mit dem Kauf einer Dauerkarte entschließt man sich, die Spiele am Millerntor zu besuchen und die Mannschaft anzufeuern. Wer dies nicht schafft, möge bitte überlegen, ob er seine Dauerkarte nicht für andere Fans freigeben will“, heißt es in dem Schreiben weiter.

Offizieller Zweitmarkt

Anders als beim HSV wird beim FC St. Pauli bisher noch niemandem das Vorkaufsrecht auf eine Dauerkarte für die nächste Saison aberkannt, wenn er nicht eine bestimmte Mindestzahl von Heimspielen besucht hat. Dies könnte sich allerdings in absehbarer Zeit ändern, wie ein wenig verklausuliert aus dem Schreiben hervorgeht. Dort steht: „Sollte die Rate der sogenannten ,No-Show‘-Tickets, also Tickets, die ungenutzt bleiben, sich nicht zum Positiven verändern, dann werden wir diese Thematik, und wie man damit umgehen kann, sicherlich mit diversen Vereins- und Fangremien genauer beleuchten und diskutieren.“

Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass jeder Dauerkarteninhaber sein Ticket für einzelne Spiele an andere Personen weitergeben kann. Findet man keinen Abnehmer im privaten Umfeld, kann die Karte über den im Ticket-Onlineshop des FC St. Pauli integrierten offiziellen Zweitmarkt an andere Interessenten zu geregelten Konditionen weiterverkauft werden.

Zuletzt hatte der FC St. Pauli die selbst auferlegte Maximalzahl von 15.500 Dauerkarten verkauft, auf der Warteliste stehen 12.600 Bewerber, von denen zuletzt pro Jahr jeweils weniger als 200 durch Verzicht bisheriger Besitzer eine Dauerkarte erwerben konnten.