Fürth. Zum Abschluss gibt es ein bitteres 1:2 in Fürth. Ein besseres Abschneiden verhindern eine schwache Rückrunde und Verletzungspech.

Der FC St. Pauli hat einen versöhnlichen Saisonabschluss in der 2. Fußball-Bundesliga verpasst. Trotz einer kämpferisch starken Leistung verloren die enorm ersatzgeschwächten Hanseaten am Sonntag durch ein spätes Gegentor 1:2 (0:0) bei Greuther Fürth und rutschten in der Endtabelle auf Platz neun ab.

Das Tor von Dimitrios Diamantakos (54. Minute) war zu wenig für die Kiezkicker. Fabian Reese (52.) und Richard Magyar (90.+2) trafen zum Fürther Sieg. Die Gäste mussten vor 13 890 Zuschauern die Schlussphase nach einer allerdings umstrittenen Gelb-Roten Karte für Brian Koglin (61.) in Unterzahl bestreiten, was letztlich spielentscheidend war.

St. Pauli in Unterzahl und unterbesetzt

Wie in den Vorwochen machte sich auch beim Spiel in Fürth eines der größten St.-Pauli-Probleme dieser Saison wieder bemerkbar – das Verletzungspech. Marvin Knoll wurde nicht rechtzeitig fit, und als Jan-Philipp Kalla (35.) durch Youngster Luis Coordes ersetzt werden musste, fehlten beim Saisonfinale ein Dutzend Akteure. Dennoch hielt St. Pauli lange das 1:1, bis kurz vor Schluss Magyar zuschlug. Aus den letzten zehn Saisonspielen holte St. Pauli magere sechs Zähler.

Trotz des ständigen Aufs und Abs, das Anfang April in der Trennung von Trainer Markus Kauczinski gipfelte, haben die Hamburger eine ordentliche Spielzeit gespielt. Anders als in den Vorjahren war der Abstiegskampf nie ein Thema, für den erhofften Aufstieg in Liga 1 allerdings fehlte – bei realistischer Betrachtung - die Qualität. Die allgemeine Erwartungshaltung war nach der Top-Hinrunde (31 Punkte, 4. Platz) zu hoch, in der schwachen Rückrunde waren die Leistungen zu inkonstant. Am Ende standen 49 Zähler zu Buche – guter Durchschnitt.

Am Abwärtstrend konnte auch der Trainerwechsel nichts mehr ändern. Kauczinski-Nachfolger Jos Luhukay nutzte seither die Zeit zum Casting im Kader. Fest steht: Da die Stürmer Sami Allagui, Jan-Marc Schneider und wohl auch Alexander Meier den Verein verlassen, muss vor allem in der Offensive dringend nachgebessert werden. Zumal das Comeback von Henk Veerman, hinter Dimitrios Diamantakos (7) und neben Meier (je 6) erfolgreichster Saisontorschütze bei den Braun-Weißen, nach seinem Kreuzbandriss im Dezember noch gar nicht absehbar ist.