Kiel. Techniker ließ sich gegen Kiel von beleidigendem Plakat verunsichern. Auch sonst gab es kaum Lichtblicke beim FC St. Pauli.
Der FC St. Pauli hat das Nordderby in der Zweiten Fußball-Bundesliga bei Holstein Kiel trotz langer Überzahl mit 1:2 (1:0) verloren. Hier sind Hamburgs Profis in der Einzelkritik.
Svend Brodersen: Der Vertreter des angeschlagenen Stammkeepers Himmelmann war bei den Gegentoren machtlos und blieb ohne gravierenden Fehler.
Florian Carstens (bis 77.): Einige gute Aktionen konnte nicht überdecken, dass er insgesamt auf der Position des rechten Außenverteidigers große Probleme hatte, wie beim zweiten Gegentor deutlich zu erkennen war.
Ryo Miyaichi (ab 77.): Hätte in der 83. Minute aus bester Schussposition unbedingt den 2:2-Ausgleich erzielen müssen.
Christopher Avevor: Verursachte bei seiner Premiere als Kapitän etwas ungeschickt den Strafstoß, der Kiel direkt nach der Pause wieder ins Spiel brachte. Da nütze es auch nicht so viel, dass er ansonsten sogar gegen die flinken Lee und Okugawa Laufduelle für sich entschied.
Justin Hoogma: Eine weitgehend unauffällige Partie, was schon reichte, um in seinem Team einer der besseren zu sein.
Daniel Buballa (bis 58.): Seine recht frühe Auswechslung hatte vor allem taktische Gründe. Bis dahin beschränkte er sich weitgehend auf die Defensive und verzichtete auf offensive Flankenläufe.
Ersin Zehir (ab 58.): Leistete sich einige unnötige Fehlpässe, zwang aber auch mit einem guten Schuss Kiels Torwart Kronholm zu einer starken Parade.
Jeremy Dudziak (bis 68.): Das beleidigende Plakat einiger Fans gegen ihn schien ihn derart verunsichert zu haben, dass er massive, für einen Techniker wie ihn unglaubliche Probleme mit der Ballbehandlung hatte. So ist er sicher keine Verstärkung für den HSV.
Sami Allagui (ab 68.): Der Stürmer brachte nur ein bisschen mehr Schwung ins Angriffsspiel, vergab aber auch eine gute Chance zum Ausgleich.
Marvin Knoll: Der Kämpfertyp ist weiter ein Leistungsträger außer Dienst. Ihm gelang außer dem Pass auf Meier, der zum Strafstoß führte, praktisch nichts Konstruktives nach vorn. Seine Stärke bei Standards ist ihm, aus welchem Grund auch immer, abhandengekommen.
Die Statistik
Mats Möller Daehli: Der norwegische Nationalspieler erwischte einen ganz schwachen Tag und vergab am Ende selbst beste Einschussmöglichkeiten im Strafraum.
Christopher Buchtmann: Kommt auf der „Zehner“-Position einfach nicht in sein Spiel. Dazu steckt er offenbar auch in einer Formkrise.
Waldemar Sobota: Konnte seine Nominierung für die Startelf nicht mit entsprechender Leistung rechtfertigen, er besaß kaum Durchsetzungsvermögen, wurde erst am Ende ein wenig stärker.
Alexander Meier: Der Torjäger holte den Strafstoß heraus, den er selbst cool und sicher zur 1:0-Führung verwandelte. Dazu spielte er im Aufbau einige gute Pässe. Seine Mitspieler aber setzten ihn viel zu selten in Szene.