Hamburg. Der Linksverteidiger des FC St. Pauli freut sich über die Euphorie. Seine Vertragssituation ist weiter offen.

Die frostigen Minustemperaturen machen Daniel Buballa nichts aus. Während seine Mitspieler am Donnerstagvormittag im wohltemperierten Auto samt Sitzheizung zum Training erschienen, schwang sich der Linksverteidiger des FC St. Pauli auf sein Fahrrad. „Wenn man sich bewegt, ist es doch warm“, scherzt der 28-Jährige.

Ähnlich cool reagiert der Außenverteidiger auch, wenn man ihn auf seinen im Sommer auslaufenden Vertrag spricht. Seit dem Spätherbst 2018 versuchen St. Pauli und Buballa irgendwie auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Bisher vergebens: „Ein paar Details fehlen noch. Ich würde mich freuen, wenn es bald über die Bühne geht und ich unterschreiben kann. Stand jetzt kann ich aber nicht definitiv sagen, wo ich ab 1. Juli spiele.“

Dieses Schicksal teilt Buballa mit insgesamt zwölf Mitspielern. Da drängt sich die Frage auf, ob der Vertragspoker bei einem Großteil des Kaders für Unruhe sorgt und womöglich einen Bundesliga-Aufstieg gefährden könnte. „Ich hoffe nicht, dass es eine Ablenkung ist. Wenn man sich mit Verträgen beschäftigen muss, kann man sich nicht komplett auf den Fußball fokussieren, aber ich glaube nicht, dass sich irgendwer hier hängen lässt“, sagt der Linksfuß.

Große Geschlossenheit

Die Geschlossenheit, meint Buballa, sei schließlich ein Grund für die starke erste Saisonhälfte und dafür, dass das Wort Bundesliga längst nicht mehr auf dem Index beim Kiezclub steht. Große Kampfansagen will Buballa nicht an die Konkurrenz richten, lobt vielmehr die Qualität vom HSV, dem 1. FC Köln und von Union Berlin. Doch der Musterprofi macht kein Geheimnis daraus, dass Platz drei nach 18 Spielen Begehrlichkeiten weckt.

„Jeder hat im Hinterkopf, dass es in diesem Jahr möglich ist“, gesteht der Defensivspieler. „Seit ich hier bin, ist im Umfeld noch nie so oft das Wort Aufstieg gefallen wie jetzt. Diese Euphorie muss man nicht von der Mannschaft fernhalten, sie ist gut“, sagt der gebürtige Bergisch-Gladbacher. „Ich kenne es schließlich auch anders ...“

Mittelfeldspieler Richard Neudecker, dessen Vertrag ebenfalls am 30. Juni ausläuft, soll das Interesse des VfL Wolfsburg, 1. FC Köln, VfB Stuttgart sowie des niederländischen Meisters PSV Eindhoven geweckt haben.