Als alles nach einer Punkteteilung aussah, drehte der Kiezclub plötzlich auf – und etabliert sich damit in der Spitzengruppe.

Hamburg. Was für ein verrücktes Finale am Millerntor: Der FC St. Pauli siegt dank zwei Toren in der Nachspielzeit von Sami Allagui (90.+1) und Christopher Buchtmann (90.+4) mit 3:1 gegen den SV Sandhausen. Nach dem vierten ungeschlagenen Spiel in Folge beißt sich der Kiezclub als Fünfter im oberen Tabellendrittel der 2. Bundesliga fest.

Dabei es lange Zeit nach einer Punkteteilung oder gar einer Niederlage aus. St. Pauli agierte in der zweiten Hälfte nur noch passiv und bettelte förmlich um den Ausgleich. Sandhausen hatte mehr vom Spiel (60 Prozent Ballbesitz) und schoss auch häufiger aufs Tor als die Hamburger (14:12). Doch am Ende belohnte sich St. Pauli für seine Effizienz – und seinen furiosen Endspurt.

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"Durch die Führung verlieren wir den Faden und das Spiel hat sich bis zur Halbzeit neutralisiert. Wir verlieren in der zweiten Halbzeit dann komplett den Zugriff, vor allem in der Zone, wo wir die Bälle sichern. Wir haben um das Gegentor gebettelt", analysierte ein kritischer Trainer Markus Kauczinski.

Drei Siege in vier Spielen für St. Pauli

St. Paulis Stürmer Dimitrios Diamantakos brachte sein Team im ersten Abschnitt in Führung (17.). Doch Kevin Behrens (73.) sorgte für den Ausgleich, ehe der eingewechselte Allagui nach starker Hacken-Vorlage von Henk Veerman traf. Buchtmann setzte schließlich noch einen drauf, als Sandhausen alles nach vorne warf. Die Mannschaft von Trainer Markus Kauczinski schraubte seine Erfolgsserie damit auf zehn von möglichen zwölf Punkten.

St. Pauli startete eine Woche nach dem 0:0 im Stadtderby gegen den HSV mit Tempo und Elan und verdiente sich so seine erste Halbzeitführung der Saison. Bei seinem Treffer profitierte Diamantakos von einem starken Angriff der Hamburger über die rechte Seite, den scharfen Querpass von Jeremy Dudziak drückte er aus fünf Metern mit dem Schienbein über die Linie.

FC St. Pauli machte Sandhausen stark

Doch je länger das Spiel dauerte, desto schludriger wurden die Gastgeber. Sandhausen, das bis dato nur einen Dreier in der bisherigen Spielzeit feiern konnte, übernahm die Kontrolle und kam zu Chancen.

Richtig Glück hatte St. Pauli, als die Gäste dreimal binnen 120 Sekunden scheiterten. Erst parierte Schlussmann Robin Himmelmann aus kurzer Distanz glänzend gegen Philipp Förster und Fabian Schleusener, dann landete eine Direktabnahme von Schleusener nur Zentimeter neben dem linken Pfosten (57.).

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Kurz vor Schluss intensivierte St. Pauli dann doch noch einmal seine Offensivbemühungen und erkämpfte sich den Sieg. "Wir sind aber auch kritisch: Ich will verstehen, warum wir dieses Spiel so aus der Hand geben. Das war zu wenig in der zweiten Halbzeit. Wir haben viel zu arbeiten, die Mannschaft will Dinge verändern", sagte Kauczinski.

Die Statistik

St. Pauli: Himmelmann - Dudziak, Ziereis, Avevor, Buballa - Flum (87. Allagui), Knoll - Miyaichi (76. Neudecker), Buchtmann, Möller Daehli - Diamantakos (72. Veerman). - Trainer: Kauczinski

Sandhausen: Lomb - Kister, Karl, Verlaat (46. Müller) - Kulovits (68. Vollmann) - Klingmann, Linsmayer, Förster, Paqarada - Wooten (56. Behrens), Schleusener. - Trainer: Kocak

Schiedsrichter: Robert Kempter (Stockach)

Tore: 1:0 Diamantakos (17.), 1:1 Behrens (73.), 2:1 Allagui (90.), 3:1 Buchtmann (90.+4)

Zuschauer: 29.546 (ausverkauft)

Gelbe Karten: Miyaichi, Dudziak - Kister (3), Verlaat, Förster (2)

Torschüsse: 12:14

Ecken: 0:1

Ballbesitz: 40:60 %