Hamburg. Der Trainer des FC St. Pauli ist jedoch davon überzeugt, den Abwärtstrend seines Teams stoppen zu können.
Vier Pflichtspiel-Niederlagen in Folge und der Sturz vom ersten auf den elften Tabellenplatz der Zweiten Liga haben die Stimmungslage beim FC St. Pauli innerhalb kürzester Zeit dramatisch verändert. Die Aussicht auf eine weitgehend sorgenfreie Saison in der oberen Tabellenhälfte ist der Angst gewichen, erneut einen sportlichen Existenzkampf führen zu müssen.
Angesichts dieser Entwicklung konnte es nicht ausbleiben, dass auch Cheftrainer Markus Kauczinski in den Fokus geraten ist, zumal schon in der vergangenen Saison immer wieder einmal Zweifel aufkamen, ob er der richtige Mann ist, um das Team nachhaltig weiterzuentwickeln. „Ich weiß, dass ich als Trainer in der Kritik stehe. Das ist normal und keine Situation, die mir fremd ist“, sagte Kauczinski am Mittwoch, ließ dabei allerdings offen, ob er dies nur vonseiten der Fans oder auch von Verantwortlichen im Verein spürt.
Auftakt zu einer englischen Woche
Auf jeden Fall aber ist ihm offenbar sehr bewusst, dass sein Team den aktuellen Negativtrend schon an diesem Freitag (18.30 Uhr) im Auswärtsspiel beim ebenfalls krisengeschüttelten FC Ingolstadt 04 stoppen muss. Schließlich ist die Partie der Auftakt zu einer englischen Woche, in der am Mittwoch das Heimspiel gegen den zuletzt bei 1. FC Köln mit 5:3 siegreichen SC Paderborn und vier Tage später das Stadtderby beim Tabellenführer HSV anstehen.
Nach Informationen des Abendblatts ist es keinesfalls ausgeschlossen, dass St. Paulis Vereinsführung bei einer weiteren Niederlage, abhängig von der Art und Weise des Zustandekommens, personelle Konsequenzen zieht. Zur Erinnerung: Bei Kauczinskis Vorgänger Olaf Janßen genügten im November und Dezember vergangenen Jahres schon zwei herbe Niederlagen in Folge (0:4 in Fürth und 0:5 in Bielefeld) nach zuvor 20 Punkten aus 14 Spielen (Platz sieben), dass er seinen Posten räumen musste.
Ruhig bleiben
Kauczinski glaubt allerdings daran, dass das Spiel in Ingolstadt die Wende zum Positiven darstellen wird. „Ich weiß, was zu tun ist, wie ich mich zu verhalten habe und wie ich der Mannschaft helfen kann“, sagte der Cheftrainer am Mittwoch. „Wir werden unseren Fokus darauf legen, enger zusammenzurücken – und zwar sowohl als Team als auch taktisch.“ Zudem sei es notwendig, in der Analyse der vergangenen Spiele ruhig zu bleiben und sowohl die Nachlässigkeiten als aber auch die positiven Dinge herauszuarbeiten.
Kauczinski ging dabei noch einmal auf seine öffentliche Kritik an den erfahrenen Spielern Johannes Flum, Christopher Buchtmann und Marvin Knoll ein: „Jeder darf einmal einen schlechten Tag haben. Aber man muss auch dann den jüngeren Spielern immer noch helfen und sie mitreißen. Das haben die drei Spieler auch verstanden.“
Avevor vor Comeback
Hoffnung macht, dass Innenverteidiger Christopher Avevor nach überwundener Prellung am Schienbeinköpfchen wieder am Teamtraining teilgenommen hat und vor dem Comeback steht. Er war in den ersten beiden siegreichen Spielen in Magdeburg (2:1) und gegen Darmstadt (2:0) ein Leistungsträger. Dagegen steht Stürmer Sami Allagui nach seinem Rippenbruch noch nicht wieder in Kader.
Am 11. Oktober (18.30 Uhr) bestreitet der FC St. Pauli ein Testspiel beim Hamburger Oberliga-Spitzenteam Altona 93. Bereits an diesem Donnerstag (18.30 Uhr) findet im Museum in der Gegengerade des Millerntor-Stadions eine Podiumsdiskussion zur USA-Reise des FC St. Pauli im Mai dieses Jahres statt.