Mit einem Kraftakt gelingt die Rettung. Vor dem Spiel wurden vier Profis verabschiedet – unter anderem Abwehrchef Lasse Sobiech.

Hamburg. Riesenjubel am Hamburger Millerntor: Der FC St. Pauli hat durch ein 1:0 gegen Arminia Bielefeld den Klassenerhalt geschafft. In der verrückten Zweiten Liga verbesserten sich die Kiezkicker dadurch auf Rang zehn – und machten ihren Schritt Richtung Stadtderby in der kommenden Saison. Voraussetzung dafür ist jetzt noch ein Abstieg des HSV, der nur durch ein Wunder zu verhindern scheint.

"Es war ne lange Saison. Umgangssprachlich würde man sagen, dass es eine scheiß Saison war. Die haben wir nun gut beendet", sagte St. Paulis Cheftrainer Markus Kauczinski.

Für Lasse Sobiech (r.) war es das letzte Spiel für St. Pauli am Millerntor
Für Lasse Sobiech (r.) war es das letzte Spiel für St. Pauli am Millerntor © Bongarts/Getty Images | Thomas Starke

"Es war brutal emotional heute. Wir haben in den letzten Wochen versucht, alles zu mobilisieren", sagte Abwehrspieler Lasse Sobiech, der die Hamburger nach der Saison verlässt und vor dem Spiel verabschiedet wurde. Dabei bekam er von Clubchef Oke Göttlich als Erinnerung ein Bild mit sportlichen Motiven des Kiezclubs überreicht.

St. Pauli überzeugte nur kämpferisch

Danach rollte der Ball am Millerntor: Yi-Young Park brachte die Hamburger in einer temporeichen Partie in Führung (39.). Der Südkoreaner belohnte St. Pauli für eine engagierte erste Hälfte gegen die Arminia, die zu wenig aus ihrem Ballbesitz machte.

Park (M.) überlistete Bielefelds Torwart Ortega mit einem Schuss ins kurze Eck
Park (M.) überlistete Bielefelds Torwart Ortega mit einem Schuss ins kurze Eck © dpa | Daniel Reinhardt

Leidenschaft und Emotionen hatte Kauczinski vor der Partie gefordert und die Braun-Weißen ließen ihren Trainer nicht hängen. Wenngleich die spielerische Leistung darunter litt. Die Hamburger überließen den Gästen über Weite Strecken die Kontrolle des Spiels. Das Resultat: St. Pauli hatte nur 40 Prozent Ballbesitz, bei 9:14 Torchancen.

St. Pauli ist bereit für das Stadtderby

In der zweiten Hälfte zogen sich die Hausherren aber zeitweise weit zurück und die Arminia erhöhte den Druck. Bielefeld hatte Pech, dass ein Handspiel von Jan-Philipp Kalla (59.) nicht zu einem Elfmeter für die Gäste führte.

Doch spätestens mit dem Schlusspfiff interessierte sich keiner der 29.546 Zuschauer mehr für diese Szene. Das Millerntor verwandelte sich in eine Partyhochburg. Die Kiezkicker sind bereit für das Stadtderby.

Die Statistik

St. Pauli: Himmelmann - Koglin (85. Zehir), Lasse Sobiech, Avevor, Dudziak - Flum, Park - Kalla (69. Sobota), Neudecker - Diamantakos (90. Bouhaddouz), Möller Daehli. - Trainer: Kauczinski

Bielefeld: Ortega - Dick (79. Brandy), Weigelt, Salger, Hartherz - Prietl, Schütz - Massimo (58. Hemlein), Kerschbaumer (58. Weihrauch) - Klos, Voglsammer. - Trainer: Saibene

Schiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart)

Tor: 1:0 Park (39.)

Zuschauer: 29.546 (ausverkauft)

Gelbe Karte: – Salger (7)

Torschüsse: 9:14

Ecken: 7:6

Ballbesitz: 40:60 %