Hamburg. Nach dem Braunschweig-Spiel demonstrierten 1600 Personen gegen Polizeigewalt während des G20-Gipfels. Es kam zu Ausschreitungen.

Während einer nicht angemeldeten Demonstration von Teilen der Fanszene des FC St. Pauli ist es am Sonnabend in Hamburg zu Ausschreitungen gekommen. Teilnehmer des Aufzugs hätten Polizisten mit Bengalos und Flaschen beworfen. Das teilte die Polizei am Montag mit.

Die Demonstration fand im Anschluss an das Spiel des FC St. Pauli gegen Eintracht Braunschweig im Millernstorstadion satt. Nach dem Fußballspiel versammelten sich Fans des FC. St. Pauli und weitere Personen mit Transparenten und Fahnen auf dem Harald-Stender-Platz. Kein Teilnehmer habe sich als Verantwortlicher zur Verfügung gestellt, so die Polizei. Es sei dennoch mit den Demonstranten eine Marschroute zum Paulinenplatz vereinbart worden. Gegen 15.20 Uhr habe sich der Aufzug mit 1600 Teilnehmern in Bewegung gesetzt.

363 Polizeibeamte waren im Einsatz

Laut Polizei war die Stimmung von Beginn an aggressiv. Im Verlauf seien immer wieder die polizeilichen Maßnahmen während des Einsatzes zum G20-Gipfel thematisiert worden. "Ein erkennbarer Fußballbezug bestand während des Aufzuges nicht", heißt es in der Mitteilung der Polizei. Im Bereich der Clemens-Schultz-Straße versuchten die Demonstranten demnach von dem zuvor vereinbarten Marschweg abzuweichen und wurde deshalb durch die Polizei gestoppt.

Daraufhin seien die Beamten plötzlich mit Flaschen und Bengalos beworfen und attackiert worden. Die Polizei setzte Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Die Demonstranten setzten schließlich ihren Weg Richtung Paulinenplatz fort. Dort kam es erneut zu Auschreitungen. Gegen 16.10 Uhr löste sich die Versammlung auf. Insgesamt waren 363 Polizisten im Einsatz

Aufgerufen zu der Demonstration hatten die Ultra-Fans des FC St. Pauli (USP). Auf der USP-Internetseite ist seit Sonntag zu lesen: Anstatt die gewohnte Route einfach frei zu machen, kam es immer wieder zu Angriffen mit Schlagstock und Pfefferspray." Es folgt der Aufruf zu einer weiteren Demonstration am 17. März in Hamburg.