Hamburg. Drei Tage nach dem überzeugenden Sieg in Dresden müssen die Hamburger vor heimischem Publikum einen Rückschlag hinnehmen.
Der Aufschwung des FC St. Pauli in der 2. Fußball-Bundesliga ist schon wieder dahin. Im Heimspiel gegen den Abstiegskandidaten SV Darmstadt 98 musste sich der Kiezclub am Sonntag trotz einer Vielzahl an guten Torchancen 0:1 (0:1) geschlagen geben. Vor 29.546 Zuschauern im ausverkauften Millerntor-Stadion erzielte Joevin Jones in der 7. Minute den Treffer des Tages für den Erstliga-Absteiger, der trotz des ersten Dreiers seit Mitte September weiter in der Gefahrenzone steckt.
Für den FC St. Pauli, der am Donnerstag mit einem 3:1-Sieg in Dresden furios ins neue Jahr gestartet war, ist es die erste Niederlage unter dem neuen Coach Markus Kauczinski. In den vorherigen drei Partien unter dem Janßen-Nachfolger hatten die Kiezkicker sieben Punkte gesammelt und wieder Anschluss an die vorderen Ränge gefunden.
„Ich denke, dass wir aufgrund der vielen Möglichkeiten heute mindestens einen Punkt verdient gehabt hätten“, sagte der enttäuschte Kauczinski, der kurzfristig zwei weitere Leistungsträger hatte ersetzen müssen. Abwehrchef Lasse Sobiech fehlte, weil er im Punktspiel bei Dynamo Dresden (3:1) einen Schlag auf die Wade erhalten hatte und nicht rechtzeitig fit wurde. Für ihn rückte Clemens Schoppenhauer in die Startelf. Nur auf der Bank saß der erkrankte Kapitän Bernd Nehrig, für den Johannes Flum im defensiven Mittelfeld zum Zug kam.
Bouhaddouz und Allagui scheitern an Fernandes
Die Gäste fanden besser ins Spiel und gingen früh in Führung, als der von Luca Zander nicht angegriffene Jones mit einem strammen Linksschuss erfolgreich war. St. Pauli reagierte mit wütenden, aber meist ideenlos durch die Mitte vorgetragenen Angriffen, die die von Aytac Sulu gut organisierte Hintermannschaft zunächst selten vor große Probleme stellten. Aziz Bouhaddouz (11.) und Sami Allagui (45.) boten sich dennoch zwei erstklassige Möglichkeiten, doch der starke Gäste-Keeper Daniel Heuer Fernandes reagierte jeweils glänzend.
Auch nach dem Wechsel stand der Schlussmann mehrmals im Mittelpunkt und verhinderte gegen Allagui (59.) und Richard Neudecker (75.) den Ausgleich. Auf der anderen Seite hätte Peter Niemeyer (62.) bei einer der wenigen Einschusschancen der Hessen alles klar machen können, doch Torwart Robin Himmelmann war geistesgegenwärtig zur Stelle. In der Schlussphase setzte Kauczinski dann mit der Hereinnahme von Jan-Marc Schneider als zusätzlichem Stürmer voll auf Risiko, doch auch das änderte nichts mehr an der unnötigen Heimniederlage.
"Ich will nicht verhehlen, dass es ein sehr glücklicher Sieg war“, sagte Darmstadts Trainer Dirk Schuster, "St. Pauli hatte die klar besseren Chancen und hätte einen Punkt verdient gehabt.“ Für die Hamburger geht es am kommenden Sonnabend (13 Uhr) beim 1. FC Heidenheim weiter, der nur einen Punkt hinter den Hamburgern auf dem elften Tabellenplatz steht.