Hamburg. 19 Jahre alter Ersin Zehir ist erstmals in einem Trainingslager der Profis dabei – und könnte prompt zu den Gewinnern zählen.

Nach zehn Tagen im spanischen Alhaurín el Grande ist die Mannschaft des FC St. Pauli am Freitagabend von Mlaga mit dem Linienflug FR 4057 zurück nach Hamburg gereist. „Wir sind froh, wieder nach Hause zu kommen“, sagte Trainer Markus Kau­czinski vor der Abreise. Die Bedingungen in Südspanien seien zwar einerseits gut gewesen. „Die Rückmeldung der Spieler war positiv. Es war sehr praktisch, den Fußballplatz direkt vor der Hoteltür zu haben und somit Fahrzeit zu sparen“, führte Kauczinski weiter aus. Aber es sei jetzt auch an der Zeit, dass die Meisterschaftsspiele wieder losgehen.

Bis dahin bleiben St. Pauli noch fast zwei Wochen. Erst am Donnerstag, dem 25. Januar (20.30 Uhr), steigt der Kiezclub mit dem Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden wieder in die Rückrunde ein. Von seinen konkreten Vorstellungen einer Startelf in jener Partie wollte der neue Coach, der erst seit dem 7. Dezember im Amt ist, möglichst wenig preisgeben. „Auf drei bis vier Positionen wird die Entscheidung eng werden, auf anderen klarer. Eine erste Elf wird sich zu Hause herauskristallisieren“, verriet Kauczinski immerhin.

Kauczinski lobt Nachwuchsspieler Zehir

Genauso schwer tat sich der 47-Jährige, öffentlich einen Gewinner des Wintertrainingslagers zu benennen. Alle Profis hätten sehr gut gearbeitet, lautete Kauczinskis diplomatische Antwort. „Es wäre nicht richtig, einzelne Spieler herauszuheben“, sagte er. Dennoch: Insbesondere die Jungprofis wie U-23-Nachwuchsspieler Ersin Zehir, Mittelfeldakteur Richard Neudecker oder Stürmer Jan-Marc Schneider haben überzeugt und sind näher an die erste Mannschaft herangerückt.

„Ich habe gute Ansätze bei den jungen Spielern gesehen. Ersin ist ein guter Stratege, fordert den Ball und spielt frech auf“, bewertete Kauczinski den 19 Jahre alten Deutschtürken, der erstmals ein Trainingslager bei den Profis absolvieren durfte. Auch der dritte Torwart Svend Brodersen habe gezeigt, dass er „ein Mann für die Zukunft“ sei. Der 20-Jährige war am Donnerstag im Testspiel gegen Tianjin Quanjian (1:0) für den leicht angeschlagenen Robin Himmelmann ins Tor gerückt und war ohne Gegentor geblieben. Neudecker bezeichnete der Trainer sogar als „ernsthafte Alternative“.

Der Sieg gegen den chinesischen Erstligisten hat gezeigt, dass sich das Team unter Kauczinski vor allem in den Bereichen Spielaufbau und Kompaktheit gesteigert hat. „Jetzt fehlt noch die Spritzigkeit“, stellte der Trainer fest. Auch an den Standardsituationen will der gebürtige Gelsenkirchener weiter feilen. „Wir haben einen guten Schritt nach vorn gemacht. Zu Hause arbeiten wir jetzt am Feinschliff.“