Alhaurín el Grande. Auch am sechsten Tag der Vorbereitung konnte der St. Pauli noch keinen Vollzug des Transfers melden. Droht Deal zu platzen?

Dicke Wolken hingen am Montagmorgen in den Bergen von Alhaurín el Grande. Autos schlichen auf den Straßen. Die Sicht reichte nicht weiter als zehn Meter. Bei typischem Hamburger Wetter mit eher winterlichen acht Grad Celsius hat der Dauerregen den Rasenplatz im südspanischen Trainingslager des FC St. Pauli aufgeweicht. Immer wieder krümmten sich grelle Blitze am Himmel. Es folgte ein gewaltiges Donnern. Die Mannschaft blieb deswegen vorsorglich im Warmen und trainierte im Kraftraum. Erst nachmittags klarte der Himmel zur zweiten Einheit dann auf.

Bereits am vergangenen Mittwoch war Nachwuchsspieler Thibaud Verlinden von Stoke City mit dem Kiezclub am Hamburger Flughafen in die Maschine nach Südspanien gestiegen. Doch auch am sechsten Tag der Wintervorbereitung konnte St. Pauli noch keinen Vollzug des Transfers melden. Droht der Deal zu platzen?

Nur noch Formalitäten

„Wir haben heute Unterlagen bekommen, die wir prüfen werden“, erklärte Sportchef Uwe Stöver. Er sei „tiefenentspannt“. Es gehe nur noch um Formalitäten. „Wir befinden uns auf der Zielgeraden. Die grundsätzliche Bereitschaft ist von beiden Vereinen derart klar formuliert, dass es mich wundern würde, wenn der Transfer noch platzt.“ Die sechsmonatige Leihe des 18 Jahre alten Belgiers steht also weiter kurz vor dem Abschluss.

Ein möglicher Grund für die Verzögerung könnte die aktuelle Schieflage des englischen Premier-League-Clubs sein. Erst am Sonnabend trennte sich Stoke City nach der 1:2-Pleite im FA Cup bei Viertligist Coventry City von Trainer Mark Hughes. Der Kooperationspartner des FC St. Pauli steht in der Liga aktuell auf Platz 18 von 20 Teams.

Gespräche mit Stöver

Weitere Fortschritte auf dem Transfermarkt gab es am Montag nicht zu verkünden. In den vergangenen Tagen schlichen zwar immer wieder diverse Spielerberater durch die Hotelhalle des Alhaurín Golf Resorts und trafen sich zu Gesprächen mit Stöver. „Das ist aber im Rahmen eines Trainingslagers nicht unüblich“, erklärte der 50-Jährige. Und weiter: „Wir wollen noch einen Offensivspieler verpflichten – aber wir müssen es auch nicht.“