Hamburg. St. Paulis Torwart Robin Himmelmann und Sandhausens Marcel Schuhen blieben in dieser Saison schon fünfmal ohne Gegentor.

Wenn am kommenden Montag (20.30 Uhr) der FC St. Pauli beim SV Sandhausen antritt, treffen die beiden Spitzenreiter der Zweiten Liga direkt aufeinander. Nein, eine Korrektur der offiziellen Tabelle hat es nicht gegeben, hier werden immer noch Sandhausen an fünfter und St. Pauli an siebter Stelle geführt – mit jeweils 17 Punkten und damit acht Zählern Rückstand auf Tabellenführer Fortuna Düsseldorf. Aber die beiden Torhüter Marcel Schuhen (Sandhausen) und Robin Himmelmann (St. Pauli) sind in der Liga die beiden Führenden in der Wertung „weiße Weste“. Jeweils fünf ihrer zehn absolvierten Saisonspiele konnten die beiden ohne Gegentor beenden. Dahinter folgen vier Torhüter-Kollegen, die bisher je dreimal „sauber“ geblieben sind.

„Marcel hat sich durch eine gute vergangene Saison in Rostock profiliert und sich nach seinem Wechsel zum SV Sandhausen gegen den erfahrenen bisherigen Stammtorwart Marco Knaller durchgesetzt“, sagt Himmelmann über den aus Köln stammenden 24 Jahre alten Keeper des kommenden Gegners respektvoll.

Zehn Tage Spanien

Während St. Paulis Schlussmann allein in vier Auswärtsspielen, die allesamt gewonnen wurden, kein Gegentor zuließ, behielt Schuhen in vier von fünf Heimspielen die „weiße Weste“. Demnach scheint für Montagabend ein 0:0 schon fast unvermeidbar oder zumindest das naheliegende Ergebnis zu sein. „So einfach ist ein Spielausgang ja nicht unbedingt vorherzusagen. Aber ich würde mich natürlich nicht beschweren, sollten wir hinten wieder zu null spielen. Dann haben wir in der Fremde meist gut ausgesehen und sind fast immer in der Lage gewesen, auch ein Tor zu erzielen“, kommentiert Himmelmann die Prognose.

Er beschreibt damit die Auswärtsstärke seines Teams, die sich in dieser Saison in zwölf Punkten aus fünf Partien dokumentiert. Dagegen stehen nach dem ernüchternden 1:1 gegen Kaiserslautern magere fünf Punkte aus fünf Heimspielen. „Wir nehmen uns auswärts nichts anderes vor als zu Hause, sondern haben den gleichen Plan unabhängig von der Spielstätte. Wenn wir wüssten, woran es zu Hause liegt, würden wir versuchen, es abzustellen“, sagt Himmelmann zu dieser Diskrepanz..

Fernstudium abgeschlossen

Zunächst aber gelte die Konzentration der Aufgabe in der 15.000-Einwohner-Gemeinde Sandhausen im Rhein-Neckar-Kreis. Es ist der kleinste Standort in der Zweiten Liga, daher besteht immer latent die Gefahr, das SVS-Team zu unterschätzen. Himmelmann warnt daher: „Es ist eine sehr solide Mannschaft aus erfahrenen Zweitligakickern und abgezockten jungen Spielern, die in der Lage ist, jeden Gegner zu schlagen.“

Noch ist nicht absehbar, ob Robin Himmelmann bis zum Saisonende die Spitzenposition in der Wertung der meisten Spiele ohne Gegentor behalten wird, so wie es ihm in der Spielzeit 2015/16 mit 16 Zu-null-Spielen gelungen war. Einen anderen Titel aber hat sich der Keeper öffentlich praktisch unbemerkt schon gesichert. Himmelmann konnte sein Fernstudium in Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspsychologie erfolgreich abschließen und darf sich nun „Bachelor“ nennen. „Mal sehen, was das überhaupt noch wert ist, wenn ich meine aktive Karriere mal beendet habe“, sagt der 28 Jahre alte Neu-Akademiker. Bis dahin hat er sich offenbar noch sehr viele „Weiße-Weste-Spiele“ vorgenommen.