Hamburg. Beim Spiel des FC St. Pauli am Sonnabend fällt der am Kopf verletzte, 1,96 Meter große Abwehrchef aus.
Die leise Hoffnung, Lasse Sobiech könne am Sonnabend (13 Uhr, Sky live und Liveticker abendblatt.de) im Zweitliga-Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim sein Comeback geben, zerschlug sich am Donnerstag.
Der Abwehrchef des FC St. Pauli hatte nach zwei lockeren Trainingseinheiten am Montag und Dienstag, die er gut überstanden hatte, am Mittwoch bei einer individuellen Einheit die Intensität gesteigert. „Er hat mit rund 90 Prozent Belastung trainiert“, berichtete Cheftrainer Olaf Janßen. „Er hat darauf leider reagiert und hatte heute wieder Kopfschmerzen. Damit wird er uns nicht zur Verfügung stehen, zumal er ja jetzt zehn Tage nach der Verletzung auch einen gewissen Trainingsrückstand hat.“ Damit wird der 26-Jährige erst nach der Länderspielpause wieder ins Geschehen eingreifen können. Ziel ist jetzt ein Comeback im Spiel beim 1. FC Nürnberg am 11. September.
Hohe Bälle ohne Sobiech womöglich ein Problem
Janßen legte sich am Donnerstag auch schon fest, dass wie schon beim 0:3 bei Darmstadt 98 am vergangenen Freitag Christopher Avevor als Ersatz für Sobiech in die Startelf kommen wird. Gemeinsam mit Marc Horschuh wird er das Innenverteidiger-Duo bilden. „Für meine Einstellung, mit der ich ins Spiel gehe, macht es keinen Unterschied, wer neben mir spielt. Auch wenn Lasse an meiner Seite ist, gebe ich Anweisungen. Das bringt die Position einfach mit sich, dass man Verantwortung übernimmt“, sagte Hornschuh im Gespräch mit dem Abendblatt dazu. Allerdings fehlt es Avevor noch an Spielpraxis, in Darmstadt hatte er seinen ersten Startelf-Einsatz in einem Pflichtspiel seit dem 7. November vergangenen Jahres gehabt.
Durch Sobiechs Ausfall fehlt dem St.-Pauli-Team neben einer Führungspersönlichkeit auch ein wichtiger Faktor bei hohen Bällen. Mit seiner Körpergröße von 1,96 Metern und einem guten Timing beim Absprung ist der Vize-Kapitän defensiv und offensiv einer der kopfballstärksten Spieler der Liga.
Gerade gegen Heidenheim könnte sich sein Fehlen allein wegen dieser Qualität als großes Manko erweisen. Das Team von der Ostalb kann gleich vier Feldspieler ins Rennen schicken, die mindestens 1,90 Meter groß sind, dazu noch drei weitere mit 1,87 Metern und mehr. Bei St. Pauli erreicht von den übrigen Feldspielern nur noch Johannes Flum die Marke von 1,90 Metern.
Erfolg für St. Pauli ist Pflicht
Allerdings ist der zentrale Mittelfeldspieler eher kein Startelf-Kandidat. So müssen sich insbesondere bei Standardsituationen vor allem Hornschuh und Aziz Bouhaddouz (je 1,88 Meter), Daniel Buballa (1,87) und Avevor (1,85) den Heidenheimer Riesen so gut es geht entgegenstellen. „Bei Standards werden wir besonders gefordert sein“, weiß angesichts dieser Umstände auch Trainer Janßen, zumal Heidenheims Kapitän und Topscorer Marc Schnatterer auch einer der besten Vorlagengeber der Liga ist.
Trotz Sobiechs Ausfall steht St. Pauli in der Pflicht, das Spiel erfolgreich zu gestalten, um nach dem Pokal-Aus in Paderborn und dem 0:3 von Darmstadt nicht in eine Abwärtsspirale zu geraten. „Wir haben daran gearbeitet, dass wir unsere Stärken zum Tragen bringen und dem Spiel unseren Stempel aufzudrücken“, sagt Janßen dazu.