Hamburg. St. Paulis Stürmer berichtet über einige Anfragen und Angebote, freut sich jetzt aber auf das Duell mit Sören Gonther.
Für Aziz Bouhaddouz hat das Heimspiel gegen Dynamo Dresden, das am Montag um 20.30 Uhr im Millerntor-Stadion angepfiffen wird, schon vor ein paar Tagen begonnen. Der Torjäger des FC St. Pauli erzählte am Freitag: „Gonni und ich texten natürlich und machen ein paar Spielchen miteinander.“ „Gonni“, das ist Dresdens Innenverteidiger Sören Gonther, der bis zum Ende der vergangenen Saison fünf Jahre bei St. Pauli war, die letzten drei als gewählter Kapitän.
Allein die Positionen der beiden auf dem Spielfeld werden es mit sich bringen, dass es zu direkten Duellen der beiden 30-Jährigen kommt. Mithin stellt sich die Frage, wer von beiden besser auf den anderen eingestellt ist. Bouhaddouz hat dabei den Vorteil, dass er schon mit einem gewonnenen Zweikampf in Tornähe und einem entsprechenden Abschluss das Spiel entscheiden könnte. „Ich habe schon ein paar Ideen, wie ich ihn überraschen kann. Aber das verrate ich natürlich nicht. Manchmal klappen die Ideen ja auch nicht“, sagt der marokkanische Nationalspieler. „Am besten ist aber, wenn ich ihm einfach weglaufe und wenig direkten Kontakt mit ihm zu haben. Gonni ist ja auch bekannt dafür, dass er schon mal hinlangt.“ Grundsätzlich aber hat Bouhaddouz eine hohe Meinung von Gonther. „Das ist ein super Typ, ein echtes Vorbild. Man vermisst ihn hier schon“, sagt der Angreifer, der mit 15 Treffer beste Torschütze des FC St. Pauli in der vergangenen Saison war.
Damit war er eine Lebensversicherung für die lange in Abstiegsgefahr schwebenden St. Paulianer. Er betrieb gleichzeitig aber auch eine nachhaltige Werbung in eigener Sache. Prompt gab es interessante Anfragen für den Torjäger, der vor einem Jahr vom SV Sandhausen kam und bei St. Pauli noch bis Juni 2019 unter Vertrag steht.
Bouhaddouz hatte „interessante Angebote“
„Klar beschäftigt man sich mit anderen Möglichkeiten. Das ist auch legitim, denke ich. Das würde auch jeder machen“, verriet Bouhaddouz am Freitag im Gespräch mit dem Abendblatt. „Die Angebote und Anfragen waren sehr interessant für mich.“
St. Paulis Vereinsführung aber schob den Wechselgedanken seines Topstürmers in der Sommerpause einen Riegel vor. Daher sagt Bouhaddouz jetzt: „Wir haben sehr gute Gespräche geführt und uns darauf geeinigt, dass der Verein und ich in dieser Saison gemeinsam unsere Ziele verfolgen. Diese Entscheidung habe ich bewusst getroffen und bin damit jetzt auch zufrieden. Ich fühle mich ja auch sehr wohl hier. Alles andere wird man dann in Zukunft sehen.“
Möglicherweise ging es in den „guten Gesprächen“ auch um eine Gehaltsaufbesserung. Bouhaddouz dementierte am Freitag diese Variante jedenfalls nicht und sagte nur: „Zu Vertragsinhalten sage ich nichts.“
Dresden verstärkt sich
Unterdessen hat St. Paulis Gegner Dynamo Dresden auf die schwere Knieverletzung von Stürmer Pascal Testroet reagiert und den 1,97 Meter großen Finnen Eero Markkanen (26) vom schwedischen Erstligisten AIK Solna ausgeliehen. Während Markkanen bereits am Montag dem Kader für das Spiel bei St. Pauli angehören wird, ist der ebenfalls kurzfristig verpflichtete Bosnier Haris Duljevic (23) noch nicht dabei.