Die Hamburger eilen ohne spielerischen Glanz von Sieg zu Sieg. Die richtige Einstellung scheint der Schlüssel zu sein.

Hamburg. Nach drei Siegen in Serie ist Zweitligist FC St. Pauli voll auf Kurs Richtung Klassenerhalt. „Das waren drei überlebenswichtige Punkte. Wir hatten das nötige Spielglück und können froh sein, dass es so ausgegangen ist“, sagte Trainer Ewald Lienen nach dem 3:1 am Freitagabend bei Fortuna Düsseldorf. Der 63-Jährige dürfte wissen, dass die Leistungen seiner Mannschaft nicht so gut waren, wie die Ergebnisse es vermuten lassen.

Ob beim 1. FC Nürnberg, daheim gegen die Würzburger Kickers oder zuletzt in Düsseldorf: Der abstiegsbedrohte Zweitligist hatte immer Schwierigkeiten, in die Partie zu finden. In der Offensive gab es wenig Zusammenspiel. Zudem leistete man sich in der Defensive viele Ballverluste. Dass die Hamburger die Spiele in der zweiten Halbzeit dennoch für sich entschieden, spricht für eine gute Mentalität.

„Wir glauben immer an uns und geben Gas. Durch leichte Rückschläge lassen wir uns nicht verunsichern“, sagte Christopher Buchtmann, der gegen Würzburg und Düsseldorf den Führungstreffer erzielte. Innenverteidiger Philipp Ziereis sieht das ähnlich: „Es zeichnet uns aus, dass wir die Nerven behalten, auch wenn wir mal in Rückstand geraten.“

Lienen erklärt kuriosen Abstiegskampf

Der Abstiegskampf in der 2. Bundesliga ist unerwartet eng geworden. Die halbe Liga zittert vor dem Absturz in die 3. Liga. „Das hätte zu Beginn der Rückrunde sicherlich kein Experte für möglich gehalten“, sagte Lienen, lieferte aber die Erklärung gleich hinterher: „Den Negativlauf, den wir in der Hinrunde erlebt haben, erleben nun andere Vereine. Das zeigt, dass in dieser Liga jeder gegen jeden gewinnen kann.“

St. Pauli dreht Rückstand gegen Düsseldorf

Herzliche Begrüßung vor hitziger Partie: St. Pauli-Trainer Ewald Lienen begrüßt Düsseldorfs Coach Friedhelm Funkel
Herzliche Begrüßung vor hitziger Partie: St. Pauli-Trainer Ewald Lienen begrüßt Düsseldorfs Coach Friedhelm Funkel © Bongarts/Getty Images | Maja Hitij
Oliver Fink (rechts) im Zweikampf mit Cenk Sahin
Oliver Fink (rechts) im Zweikampf mit Cenk Sahin © Bongarts/Getty Images | Maja Hitij
Gleich zu Beginn ein Schock:  Düsseldorfs Kevin Akpoguma und Gegenspieler Bernd Nehrig prallten bei einem Kopfballduell unglücklich aneinander und mussten ins Krankenhaus gebracht werden
Gleich zu Beginn ein Schock: Düsseldorfs Kevin Akpoguma und Gegenspieler Bernd Nehrig prallten bei einem Kopfballduell unglücklich aneinander und mussten ins Krankenhaus gebracht werden © Bongarts/Getty Images | Maja Hitij
Das nächste harte Aufeinandertreffen, diesmal mit Christopher Buchtmann und Kaan Ayhan
Das nächste harte Aufeinandertreffen, diesmal mit Christopher Buchtmann und Kaan Ayhan © WITTERS | UweSpeck
André Hoffmann schießt das erste Tor des Spiels
André Hoffmann schießt das erste Tor des Spiels © Bongarts/Getty Images | Maja Hitij
Lasse Sobiech hat vor Düsseldorfs Özkan Yildirim den Fuß vorn
Lasse Sobiech hat vor Düsseldorfs Özkan Yildirim den Fuß vorn © dpa | Roland Weihrauch
Oezkan Yildrim (r.) und Cenk Sahin kämpfen um den Ball
Oezkan Yildrim (r.) und Cenk Sahin kämpfen um den Ball © Bongarts/Getty Images | Maja Hitij
Mats Møller Dæhli, der nur auf Leihbasis beim FC St. Pauli ist, überspielt Adam Bodzek
Mats Møller Dæhli, der nur auf Leihbasis beim FC St. Pauli ist, überspielt Adam Bodzek © Bongarts/Getty Images | Maja Hitij
Düsseldorfs Torschütze André Hoffmann sieht in der 82. Minute nach einer Notbremse die Rote Karte - der zweite Platzverweis für die Düsseldorfer
Düsseldorfs Torschütze André Hoffmann sieht in der 82. Minute nach einer Notbremse die Rote Karte - der zweite Platzverweis für die Düsseldorfer © Imago/MIS
Aziz Bouhaddouz greift an und..
Aziz Bouhaddouz greift an und.. © Bongarts/Getty Images | Maja Hitij
kann mit Cenk Sahin seinen Treffer zum 3:1 für St. Pauli feiern
kann mit Cenk Sahin seinen Treffer zum 3:1 für St. Pauli feiern © WITTERS | UweSpeck
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Geschafft ist der Klassenerhalt mit 35 Punkten und dem aktuell elften Tabellenplatz aber noch längst nicht. „Wir haben noch vier Spiele vor uns. Ein paar Siege brauchen wir noch“, stellte Buchtmann klar. Freitagabend steht das Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim an. Es folgen die Partien beim ebenfalls abstiegsbedrohten 1. FC Kaiserslautern, zu Hause gegen die SpVgg Greuther Fürth und abschließend beim VfL Bochum. Mittelfeldspieler Mats Möller Daehli gibt die Richtung vor: „Wir müssen die Spiele mit derselben Mentalität angehen.“ Dann könne der Ligaverbleib, der lange Zeit unerreichbar erschien, Realität werden.

Doch der Abstiegskampf geht auch an die Substanz: Bernd Nehrig erlitt in Düsseldorf eine Knochenstauchung im Kreuzbein, Sören Gonther einen Bluterguss in der Wade und Jeremy Dudziak klagt über eine Schulterverletzung. Wann das Trio wieder fit ist, steht noch nicht fest.