Hamburg. Zum Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf kehrt Bernd Nehrig nach Sperre zurück. Gegner macht St. Paulis Hinrundenphase durch.

Ewald Lienen ist ein Trainer, der sich aufgrund seiner meinungsstarken und extrovertierten Art von vielen seiner Kollegen unterscheidet, und doch gibt es eine Sache, die der Übungsleiter des FC St. Pauli mit allen anderen gemeinsam hat: Der 63-Jährige lässt sich ungern vor einer Partie in Sachen Aufstellung in die Karten schauen. Deshalb schmunzelte Lienen auch nur, als er auf die Besetzung der Mittelfeldzentrale angesprochen wurde.

Beim 1:0-Sieg gegen die Würzburger Kickers überzeugten Siegtorschütze Christopher Buchtmann und Johannes Flum auf der „Doppelsechs“. Gegen Düsseldorf kehrt nun Bernd Nehrig, dessen Gelbsperre abgelaufen ist, in den Kader zurück. Die Frage aller Fragen lautet nun also: Buchtmann und Flum? Buchtmann und Nehrig? Oder vielleicht sogar Buchtmann, Nehrig und Flum gemeinsam? „Das wäre theoretisch auch eine Option“, lächelte Lienen.

St. Pauli kann mit Fortuna gleichziehen

Egal wer letztlich aufläuft: Lienen weiß, worauf es beim ehemaligen Bundesligaclub ankommt. „Eine stabile Defensive ist die Basis für dieses Spiel“, analysierte Lienen. Sein Team stellt im Kalenderjahr 2017 mit lediglich sieben Gegentreffern die beste Defensive der Zweiten Liga. Deshalb geht St. Pauli nach zuletzt zwei Siegen in Folge mit viel Selbstvertrauen in die Partie gegen Fortuna. Mit einem Sieg würde der Kiezclub nach Punkten mit Düsseldorf gleichziehen.

Kurios: Nach dem Hinspiel trennten beide Teams noch 16 Zähler. St. Pauli war Letzter, Düsseldorf schielte angesichts zwei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz in Richtung Aufstiegsplätze. „Was wir und einige andere Mannschaften in der Hinrunde erlebt haben, passiert nun anderen Mannschaften wie Fortuna Düsseldorf. Das zeigt, dass in dieser Liga jeder gegen jeden gewinnen kann“, sagte Lienen, der weiß, dass trotz des jüngsten Aufwärtstrends bei seinem Team noch nichts erreicht wurde. „Das sind nun fünf Endspiele, weil man Niederlagen nicht mehr groß korrigieren kann“, so der Trainer mit Blick auf den Saisonendspurt.