Aue. Schlussoffensive verpuffte trotz fünf Minuten Nachspielzeit. FC St. Pauli muss nach 0:1 weiter um den Klassenerhalt zittern.

Auch fünf Minuten Nachspielzeit und ein energischer FC St. Pauli im letzten Spielabschnitt reichten nicht. Die Mannschaft von Trainer Ewald Lienen wird weiter um den Klassenverbleib in der zweiten Bundesliga kämpfen und zittern müssen. Das 0:1 bei Erzgebirge Aue war ein Rückschlag.

Lienen sprach von einer "völlig unnötigen Niederlage". Seiner Mannschaft habe der letzte Funke Aggressivität gefehlt. Trotz mehr Ballbesitz in der zweiten Halbzeit habe sich die Mannschaft nur wenige klare Möglichkeiten herausgespielt.

Aufsteiger Aue siegte vor 10.000 Zuschauern im ausverkauften Sparkassen-Erzgebirgsstadion dank des Treffers von Nicky Adler (27. Minute). Durch den sechsten Saisonerfolg stehen die Sachsen erstmals seit dem 10. Spieltag auf einem Nichtabstiegsplatz. Der FC St. Pauli rutschte zunächst auf Relegationsplatz 16 ab. Aue bleibt auch im dritten Spiel unter dem neuen Trainer Domenico Tedesco ungeschlagen.

FC St. Pauli: Hier die Einzelkritik

Immerhin gab es einen sehenswerten Lattentreffer: Der FC St. Pauli näherte sich durch einen tollen Schuss per Direktabnahme von Jan-Marc Schneider einem Tor (69. Minute). Aber auch in der zweiten Halbzeit fehlte dem FC St. Pauli in Aue der durchschlagende Erfolg. Zu zaghaft waren die Offensivbemühungen. Den Hamburgern mangelte es an einer zündenden Idee. Es wurde etwas mehr Druck ausgeübt, aber die Mannschaft von Trainer Ewald Lienen hat offenbar Sorge, dass die Gastgeber durch einen Konter die 1:0-Führung noch ausbauen könnten.

Diese Sorge haben die Spieler dann abgelegt. Von der 80. Minute an erhöht der FC St. Pauli den Druck und drängt auf den Ausgleich. Doch mit dem Durchkombinieren klappt es nicht wie gedacht, und die Gastgeber verstehen es immer geschickt, das Tempo aus St. Paulis Spiel zu nehmen, sei es durch kleine Fouls oder Verzögerungen.

Ernüchternde erste Halbzeit

Das war eine ernüchternde erste Halbzeit für den FC St. Pauli: 0:1 liegt die Mannschaft bei Erzgebirge Aue zurück. Es ist nicht wirklich ein spielerischer Leckerbissen, aber hier geht es um den Verbleib in der zweiten Fußball-Bundesliga: Der FC St. Pauli ist vorsichtig in das Spiel beim ebenfalls abstiegsbedrohten Verein von Erzgebirge Aue gegangen. Und hatte doch schon einige Gelegenheiten bis zur 20. Minute. Aue kam erwartet kampfstark in die Partie. Und in der 29. Minute gelang den Gastgebern dann durch Nicky Adler ein schönes Tor zur 1:0-Führung. St. Pauli hatte auf der rechten Abwehrseite geschlafen und dann in der Mitte schwach verteidigt. Adler traf per Fallrückzieher.

Bei St. Pauli fehlen die Torjäger

Immerhin: Lasse Sobiech kehrte als Innenverteidiger zurück ins Team des FC St. Pauli beim Abstiegs-Duell in Aue. Und er musste gleich zu Beginn mehrfach gegen die zunächst anstürmenden Auer klären. Gegen die Erzgebirgler fehlen der Mannschaft von Trainer Ewald Lienen allerdings Johannes Flum, Christopher Avevor und Cenk Sahin sowie Joel Keller. Und: Torjäger Aziz Bouhaddouz muss wegen einer Gelbsperre pausieren. Das machte sich bemerkbar, denn vor allem in der Offensive haperte es an der gewohnten Chancenverwertung der Hamburger.

Das Spiel in Aue ist für den FC St. Pauli der Auftakt einer englischen Woche, in der am kommenden Dienstag der SV Sandhausen ans Millerntor kommt und am 7. April das Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg ansteht.