Hamburg. Torjäger Bouhaddouz fehlt gegen Erzgebirge Aue wegen einer Gelbsperre. Und Trainer Lienen muss auf weitere Profis verzichten.
Der Fußball-Zweitligist FC St. Pauli geht personell geschwächt in das Duell der Abstiegskandidaten beim FC Erzgebirge Aue. Die Mittelfeldakteure Johannes Flum, Christopher Avevor und Cenk Sahin sowie Abwehrspieler Joel Keller stehen den Hanseaten am Freitag (18.30 Uhr) verletzungs- oder krankheitsbedingt nicht zur Verfügung. Das teilte Trainer Ewald Lienen am Mittwoch mit. Zudem fehlt Torjäger Aziz Bouhaddouz wegen einer Gelbsperre.
Sobiech kehrt zurück
Dafür kehrt Innenverteidiger Lasse Sobiech nach abgesessener Sperre wieder in den Kader zurück. „Wir sind froh, in der Innenverteidigung alle Spieler zur Verfügung zu haben. Gerade im Hinblick auf die englische Woche wäre es möglich, dann auch einmal andere Spieler aufzustellen“, erklärte Lienen. Spiele gegen direkte Konkurrenten seien immer etwas Besonderes. „Mannschaften, die unten stehen, sind oft schwerer zu bespielen als die Top-Teams“, betonte der Coach, der den Gegner trotz des vorletzten Tabellenplatzes nicht unterschätzt.
Lienen sieht Tedesco-Effekt
Der neue Trainer Domenico Tedesco habe einen guten Einfluss auf die Mannschaft aus dem Erzgebirge gehabt, die nur zwei Zähler schlechter dasteht als der Kiezclub: „Aue ist auf einem sehr guten Weg. Sie haben in der Rückrunde weniger Gegentore bekommen, sind spielerisch gut und haben viele schnelle und kampfstarke Spieler im Kader“, sagte Lienen. Der FC St. Pauli wird von 1735 Fans begleitet. Das Gästekontingent wurde aufgrund des hohen Andrangs erweitert.
Aue setzt auf Deutschland-Schreck
Aue indes will mit einem vor Selbstbewusstsein strotzenden Deutschland-Schreck Dimitrij Nazarow an der Spitze die Abstiegszone verlassen und St. Pauli wieder in Nöte bringen. Vor dem Kellerduell im bereits ausverkauften Sparkassen-Erzgebirgsstadion fühlen sich die Sachsen stark genug, um auch im dritten Spiel unter Tedesco ungeschlagen zu bleiben. Die Länderspielpause habe man jedenfalls dazu genutzt, um ganz fokussiert sich im fußballerischen Bereich weiterzuentwickeln, sagte der Coach am Mittwoch.
Tedesco warnt vor St. Paulis Witz
„Wir wollen an das Heimspiel gegen den KSC anknüpfen, in dem wir richtig gut waren“, sagte Tedesco. Er warnte aber vor dem Gegner, der vor der Partie nur zwei Punkte vor den Auern auf Rang 15 platziert ist. Die Norddeutschen könnten sich in Spiele hineinkämpfen und hätten dann die individuelle Klasse, den Spielwitz und den Zug zum Tor, um für Gefahr zu sorgen. „Wir müssen hellwach sein und saubere Zweikämpfe führen“, forderte der Coach.
Nazarow schwärmt von seinem Tor
Im Angriff setzt er wieder auf Nazarow, der zuletzt mit Treffern für Aufsehen sorgte. Nicht nur im Auer Trikot, sondern auch im WM-Qualifikationsspiel mit Aserbaidschan gegen Deutschland (1:4). „Das war ein Riesenerlebnis“, berichtete Nazarow, der vor dem Länderspiel vom Auer Präsidenten Helge Leonhardt und Geschäftsführer Michael Voigt besucht worden war. Sein Fokus liegt nun aber auf dem Kampf um den Klassenverbleib. „Die Abläufe unter dem neuen Trainer werden immer besser, das wird man am Freitagabend auch sehen. St. Pauli ist ein direkter Konkurrent, den wir hinter uns lassen wollen und auch werden“, betonte Nazarow.