Hamburg. Athletik-Coach Janosch Emonts erklärt die schwierige Trainingssteuerung bei den Hamburgern vor der englischen Woche.

Es ist alles ein bisschen anders für die Fußball-Profis des FC St. Pauli in dieser und den beiden kommenden Wochen. Statt an jedem Wochenende ein Punktspiel und in den Tagen dazwischen das übliche Trainingsprogramm zu absolvieren, stehen zwei völlig gegensätzliche Phasen auf dem Plan. Wegen der derzeit anstehenden Länderspiele pausieren an diesem Wochenende die beiden höchsten Profiligen, dafür kommt es danach knüppeldick.

Am kommenden Freitag das Auswärtsspiel bei Erzgebirge Aue, am Dienstag danach das Heimspiel gegen Sandhausen und am Freitag darauf das Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg. Drei Matches innerhalb von acht Tagen nach zwei Wochen ohne Pflichtspiel – diese Konstellation ist für das Trainerteam eine spezielle Herausforderung.

Janosch Emonts (31) ist seit Anfang 2015 Athletiktrainer des FC St. Pauli
Janosch Emonts (31) ist seit Anfang 2015 Athletiktrainer des FC St. Pauli © WITTERS | TayDucLam

„Es ist ein Tanz auf der Rasierklinge“, beschreibt Janosch Emonts, St. Paulis Athletiktrainer diese Aufgabe. Erklärtes Ziel ist es, dass die Mannschaft in allen drei Spielen der englischen Woche mit einer möglichst großen körperlichen und mentalen Frische antreten kann. „Wir können unmittelbar vor dem ersten und zwischen den drei Spielen keinen großen Wert auf konditionelle Elemente legen“, sagt Emonts.

Mentale Belastung bei St. Pauli extrem hoch

Aus diesem Grunde hat das Team zuletzt am Mittwoch und Donnerstag hart arbeiten müssen. Kraftübungen und Sprints auf den Hügel gehörten zum Programm. „Dieses Kraft- und Schnelligkeitstraining ist enorm wichtig, um die Belastungsfähigkeit der Spieler zu erhalten. Schnelligkeit und Schnellkraft können sonst schnell verloren gehen. Das kann entscheidend sein, wenn es darauf ankommt, die Fußspitze eher am Ball zu sein als der Gegner wie bei Zweikämpfen, Torschüssen“, sagt Emonts.

Zu berücksichtigen ist allerdings ebenso, dass die Belastung auch mentaler Art in den vergangenen Wochen angesichts des Abstiegskampfes für die Spieler hoch war. „Es ist die Kunst, bei der Steuerung des Trainings alle Aspekte unter ein Hut zu bekommen und zudem noch möglichst die Reize zu individualisieren“, sagt Emonts.

St. Pauli spielt 4:4 in Gladbach

So stand von vornherein fest, dass das Team des FC St. Pauli am Freitag mit einer „gewissen Vorermüdung“ in das Testspiel bei Borussia Mönchengladbach geht. Am Ende verspielten die Hamburger beim insgesamt achtbaren 4:4 denn auch einen 4:1-Vorsprung.

Die Treffer für St. Pauli erzielten Waldemar Sobota (40. Minute), Bernd Nehrig (50.), Jan-Marc Schneider (58.) und Philipp Ziereis (60.), nachdem Ba-Muaka Simakala die Borussia in Führung gebracht hatte. Jonas Hofmann (77.), Kwame Yeboah (82.) und Patrick Herrmann (88.) schossen danach die Tore zum 4:4-Endstand.