Hamburg. Nach der 5:0-Gala gegen den KSC verlassen die Kiezkicker nach fünf Monaten die Abstiegszone. Es war auch der Abend von Cenk Sahin.

Mit einem Sturmlauf aus der Abstiegszone: Erstmals seit Ende September steht der FC St. Pauli in der Zweitliga-Tabelle wieder über dem Strich. Die Kiezkicker katapultierten sich durch einen auch in dieser Höhe verdienten 5:0 (1:0)-Sieg gegen den Karlsruher SC auf Rang 15, die Gäste nehmen nun den direkten Abstiegsplatz 17 ein. Im bisherigen Saisonverlauf hatte die Mannschaft nie mehr als zwei Tore in einer Partie geschossen.

Der offensichtliche Star des Abends war Aziz Bouhaddouz, der mit seinem Hattrick für die unerwartete Torgala des FC St. Pauli sorgte. Aber es war auch der Abend des kaum zu haltenden Cenk Sahin. Er war an drei Toren direkt beteiligt und hätte seine Leistung beinahe noch mit einem eigenen Treffer gekrönt.

St. Pauli bis in die Schlussphase bissig

Bereits binnen acht Minuten entschieden die Hamburger die weitgehend einseitige Partie zu ihren Gunsten. Waldemar Sobota (50.) sowie Aziz Bouhaddouz (52./58.) ließen mit ihren Treffern den Siegeswillen der Gäste erlahmen. Vor 29.073 Zuschauern im fast ausverkauften Millerntorstadion hatte Mats Möller-Dählie (12.) die Norddeutschen schon vor dem Seitenwechsel in Führung gebracht. In der 79. Minute traf Bouhaddouz ein drittes Mal.

Auch in der Schlussphase präsentierten sich die Platzherren bissig und waren bemüht, den Vorsprung weiter auszubauen. Die Badener hatten große Mühe, die ohnehin schon deutliche Niederlage nicht noch höher ausfallen zu lassen. Deren Trainer Mirko Slomka hielt es nicht auf der Bank, immer wieder forderte er seine Schützlinge zu mehr Gegenwehr.

Lienen: "Besser kann man es nicht machen"

"Für uns ist es superwichtig, dass wir einen direkten Konkurrenten besiegen und etwas für das Torverhältnis tun konnten. Besser kann man es nicht machen", sagte Pauli-Trainer Ewald Lienen bei Sky. Geschäftsführer Andreas Rettich ergänzte: "Das war eine großartige Leistung, in jeder Hinsicht. Heute haben wir Grund zur Freude, aber wir stehen nicht so da, dass wir nicht sorgenfrei wären."

KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer hingegen musste sich zur Zukunft von Trainer Mirko Slomka äußern: "Der Trainer ist komplett ausgenommen von der Kritik. Die Spieler sind gefordert. So kannst du dich nicht präsentieren, unmöglich!", sagte der ehemalige Verteidiger. Mittelfeldspieler Moritz Stoppelkamp stimmte zu: "Das war grauenhaft, so spielt ein Absteiger."