Hamburg. Der norwegische Außenverteidiger wechselt nach nur einer Halbserie vom FC St. Pauli zu Rosenborg Trondheim.
Mit einer unerwarteten Personalie überraschte der FC St. Pauli am Donnerstagabend seine Fans. Drei Tage vor dem Heimspiel gegen Dynamo Dresden am Sonntag (13.30 Uhr) verabschiedete sich ein weiterer Profi aus dem Kader des Zweitliga-Schlusslichts. Der zuletzt mit einer Zerrung ausgefallene Außenverteidiger Vegar Eggen Hedenstad (25) wechselt zu Norwegens Meister Rosenborg Trondheim. Der norwegische Nationalspieler war erst im Juli zu St. Pauli gekommen.
Vor Hedenstad hatten in diesem Winter Stürmer Marvin Ducksch (auf Leihbasis zu Holstein Kiel), das dänische Abwehrtalent Jacob Rasmussen (ebenfalls Trondheim) und Fabrice-Jean „Fafa“ Picault (Philadelphia) den Club verlassen. Neu hinzugekommen waren Lennart Thy (Bremen), Johannes Flum (Eintracht Frankfurt) und Hedenstads Landsmann Mats Möller Daehli (SC Freiburg).
Es gab auch wirtschaftliche Aspekte
„Aufgrund der Entwicklung der letzten Wochen und der gezeigten Leistungen auf den Defensivpositionen sowie der aktuellen Kadersituation haben wir Vegars Wunsch entsprochen, zu einem Erstliga-Spitzenclub in seine norwegische Heimat wechseln zu dürfen. Auch wirtschaftliche Aspekte haben bei diesem Transfer eine Rolle gespielt“, kommentierte St. Paulis aktueller Sportchef Andreas Rettig die Personalie. Er deutete damit an, dass der Zweitliga-Tabellenletzte ebenso wie bei Rasmussen eine Ablösesumme erhält. Hedenstads Marktwert wird vom Portal „transfermarkt.de“ auf 650.000 Euro taxiert.
Zudem spielte Rettig darauf an, dass das Team von Trainer Ewald Lienen mit dem Koreaner Yi-Young Park (22) einen Spieler aus der eigenen U-23-Mannschaft hinzubekommen hat, der als Innenverteidiger, aber aufgrund seiner Beidfüßigkeit auch als rechter und linker Außenverteidiger eingesetzt werden kann. Gleiches gilt für den 21 Jahre alten Jeremy Dudziak, der jetzt nicht mehr als zentraler Mittelfeldspieler, sondern ebenfalls als Außenverteidiger vorgesehen ist.
Rettig: „Vegar hat sich vorbildlich verhalten“
Hedenstads Wechsel war zu diesem Zeitpunkt nur möglich, weil das Winter-Transferfenster in Norwegen noch bis zum 31. März geöffnet ist. „Vegar hat sich nicht nur bei den jetzigen Gesprächen, sondern auch während seiner gesamten Zeit beim FC St. Pauli absolut einwandfrei, professionell und vorbildlich verhalten“, betonte Rettig. Für Hedenstad stehen bei St. Pauli 15 Zweitligaspiele sowie ein DFB-Pokalmatch zu Buche. Dabei erzielte er beim VfB Lübeck mit einem direkt verwandelten Freistoß das wichtige 1:0. Am Ende hieß es damals 3:0.
Von den sieben Spielern, die Ex-Sportchef Thomas Meggle im vergangenen Sommer zum FC St. Pauli geholt hatte, sind nun bereits drei (Ducksch, Rasmussen, Hedenstad) nicht mehr im Kader. Lediglich Stürmer Aziz Bouhaddouz und Offensivspieler Cenk Sahin haben sich als feste Größen etabliert, Talent Richard Neudecker scheint auf einem guten Weg, Christopher Avevor ist bestenfalls ein Mitläufer.
Die weiteren Partien des 20. Spieltages: Fr, 18.30 Uhr: Aue – Fürth, Nürnberg – Braunschweig, Düsseldorf – Kaiserslautern; Sa, 13 Uhr: 1860 München – Karlsruhe, Würzburg – Heidenheim; So, 13.30 Uhr: Stuttgart – Sandhausen, U. Berlin – Bielefeld; Mo, 20.15 Uhr: Hannover – Bochum.