Hamburg. FC St. Pauli kann mit seinem marokkanischen Torjäger in die Vorbereitung gehen. Derweil ist der erste Transfer fix.
Er hatte sich berechtigte Hoffnungen gemacht, doch jetzt zerplatzte der Traum von St. Paulis Top-Torjäger Aziz Bouhaddouz. Der 29-Jährige wurde nicht in den Kader der marokkanischen Nationalmannschaft berufen. Trainer Hervé Renard verzichtete auf den Neu-Hamburger für den Afrika Cup im Januar in Gabun.
Im August 2016 hatte der Angreifer der Kiezkicker für "die Adler vom Atlas", wie das marokkanische Nationalteam genannt wird, debütiert. Insgesamt dreimal durfte er sich das Trikot seines Heimatlandes überstreifen und traf dabei einmal beim 2:0-Sieg über Sao Tome und Principe. "Ich bin natürlich enttäuscht und hätte gerne für mein Land gespielt. Auf der anderen Seite kann ich jetzt sofort meinem Verein helfen, damit wir unser großes Ziel Klassenerhalt erreichen."
Sportchef Andreas Rettig sieht die Nichtnominierung Bouhaddouz' mit einem lachenden und einem weinenden Auge: "Für Aziz tut es mir wahnsinnig leid, da wir wissen, wie sehr er sich über eine Nominierung gefreut hätte. Uns steht er aber somit in der Vorbereitung auf die Rückrunde zur Verfügung, was für uns natürlich aus Vereinssicht eine gute Nachricht ist."
Thy kehrt auf Leihbasis zurück
Bouhaddouz, der in 14 Ligaspielen für die Kiezkicker fünfmal erfolgreich war, wird zur Rückrunde im Sturm Verstärkung bekommen. Lennart Thy kehrt auf Leihbasis für den Rest der Saison zum FC St. Pauli zurück. Die Hamburger und Werder Bremen bestätigten am Donnerstag eine entsprechende Vereinbarung ohne Kaufoption.
Der 24-Jährige spielte bereits von 2012 bis 2016 für den Kiezklub (112 Pflichtspiele, 18 Tore). Im Sommer wechselte er an die Weser, wo ihm der Durchbruch, auch aufgrund von Verletzungen, verwehrt blieb. Er kam nur auf sechs Kurzeinsätze und einem Treffer in der Hinserie.
"Mit Lennart verpflichten wir einen Spieler, der beim FC St. Pauli sowohl auf als auch neben dem Platz eine große Wertschätzung genießt", sagte Sportchef Andreas Rettig. Cheftrainer Ewald Lienen nennt die Vorteile des Deals: "Er ist lauf- und spielstark und somit eine große Bereicherung für uns. Er kennt die Mannschaft und wird wenig Eingewöhnungszeit brauchen – was natürlich ein enormer Vorteil für uns ist.“
Durch Thy erhofft sich der Tabellenletzte der Zweiten Liga mehr offensive Durchschlagskraft in der Rückserie. "Als ehemaliger Kiezkicker liegt es mir natürlich besonders am Herzen, dass St. Pauli die Klasse hält", sagte der Stürmer. „Ich freue mich, wieder zurück am Millerntor zu sein – auch wenn es nur für ein halbes Jahr ist."