Hamburg. St. Paulis gerade genesener Topstürmer brach das Training mit Knöchelblessur ab. Längerfristiger Ausfall wäre eine Katastrophe.

Nicht einmal der fiese Nieselregen und der eisige Wind konnten Aziz Bouhaddouz am Dienstagmorgen die Laune verderben. So ganz konnte sich der Marokkaner zwar nicht mit dem Wetter anfreunden, mitten im Training sprintete der 29-Jährige in die Kabine, um sich Handschuhe zu holen. Doch der Stürmer des FC St. Pauli war froh, endlich wieder mit der Mannschaft trainieren zu können.

Am neunten Spieltag beim 1:2 gegen Erzgebirge Aue hatte sich der Marokkaner eine Verletzung am Syndesmoseband zugezogen. Nach vier Wochen Pause stand Bouhaddouz unmittelbar vor der Rückkehr in den Kader für das Spiel am Sonntag gegen Fortuna Düsseldorf. Bis sich der Topstürmer, der mit drei Treffern bisher St. Paulis bester Torjäger ist, erneut verletzte. Bouhaddouz knickte in der Trainingseinheit unglücklich um und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht seinen rechten Knöchel. Jenes Sprunggelenk, das bereits am 14. Oktober in Mitleidenschaft gezogen worden war. Der besorgte Trainer Ewald Lienen erkundigte sich sofort bei seinem Leistungsträger, der gemeinsam mit Osteopath Petros Katsares in die Kabine humpelte.

Leichte Kapselverletzung

Am Nachmittag ging es für den marokkanischen Nationalspieler zur MRT-Untersuchung. Diese ergab eine leichte Kapselverletzung im rechten Innenknöchel, das Syndesmoseband ist aber nicht erneut betroffen. An diesem Mittwoch soll festgelegt werden, wann der Stürmer wieder trainieren darf. Lauftraining soll schon in dieser Woche möglich sein, ein Einsatz gegen Düsseldorf ist allerdings eher unwahrscheinlich.

Ein längerfristiger Ausfall des Stürmers würde den ohnehin von Verletzungen geplagten Zweitligaclub bis ins Mark treffen. Weder der bisher enttäuschende Marvin Ducksch noch Kyongrok Choi konnten Bouhaddouz adäquat ersetzen. In der Offensive fehlt es an Qualität, wenn der spielstarke und torgefährliche Stürmer fehlt. Ohne „Bouha“, wie ihn die Kollegen nennen, wäre der Kampf um den Klassenerhalt fraglos schwieriger.