Hamburg. Athletik-Coach Emonts hat einen individuellen Plan für jeden Spieler ausgearbeitet. Vier Einheiten pro Woche sind zu absolvieren.

    Noch knapp drei Wochen haben die Fußballprofis des FC St. Pauli Urlaub, ehe sie am 27. Juni im Trainingszentrum an der Kollaustraße antreten werden, um in die Vorbereitung auf die neue Zweitligasaison zu starten. Seit Montag dieser Woche allerdings ist für Kapitän Sören Gonther und seine Kollegen die zweiwöchige Phase des kompletten Ausspannens vorbei. In Absprache mit Cheftrainer Ewald Lienen hat St. Paulis Athletikcoach Janosch Emonts für jeden Spieler einen individuellen Trainingsplan für die drei Wochen vor dem gemeinsamen Trainingsstart ausgearbeitet.

    „Jeweils am Montag und Dienstag sowie am Donnerstag und Freitag sollen die Spieler die vorgegebene Einheit absolvieren, und zwar am besten vormittags. Mittwochs und am Wochenende ist jeweils frei“, erklärt Emonts im Gespräch mit dem Abendblatt. „Die Jungs sollen sich natürlich nicht verausgaben. Es geht aber darum, dass sie ein gewisses körperliches Niveau halten und wir in der Saisonvorbereitung nicht bei Null beginnen müssen. Das ist mit relativ wenig Aufwand zu realisieren“, sagt Lienen.

    Die Erfahrungen damit waren zuletzt jeweils positiv, wenn man den jeweiligen Punktspielstart nach einer Pause betrachtet. So gewann der FC St. Pauli nach der Sommerpause vor einem Jahr drei der ersten vier Ligaspiele. Auch unmittelbar nach der jüngsten Winterpause gab es zu Beginn dieses Jahres Siege in Fürth und gegen das Topteam aus Leipzig.

    Jede der zwölf Einheiten beginnt mit einem Aufwärmprogramm, um die Muskulatur auf die Belastung vorzubereiten und Verletzungen zu vermeiden. Es folgt meist ein Ausdauerteil in Form von Laufeinheiten unterschiedlicher Länge und Intensität. Im anschließenden Kraftteil werden die Anforderungen im Laufe der drei Wochen ebenso gesteigert wie im abschließenden Schnelligkeitsteil. Hinzu kommen Stabilisationsübungen und Gymnastik.

    Mit ihren Brustgurten für die Kontrolle der Herzfrequenz und ihren Sportuhren sind die Profis mit dem Computer ihres Athletiktrainers verbunden. Emonts kann so ablesen, ob und wie die Spieler seinen Trainingsplan erfüllen. „Für mich ist es selbstverständlich, dass ich mich auch im Sommerurlaub fit halte. Mir tut es gut, zum Trainingsstart in einem körperlich ansprechenden Zustand zu sein“, sagt Mittelfeldspieler Christopher Buchtmann, der sich sogar die Dienste eines privaten Fitnesscoaches leistet. Die Zeiten, als Fußballprofis wochenlang sündigten und mit reichlich Übergewicht aus dem Urlaub kamen, scheinen mehrheitlich vorbei zu sein.