St. Paulis Trainer sorgte erneut für ein Highlight auf der Pressekonferenz vor dem Paderborn-Spiel. Die Ostwestfalen redete er stark.

Hamburg. Kann der FC St. Pauli noch einmal ins Aufstiegsrennen eingreifen? Nach der Niederlage in Heidenheim beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz fünf Punkte. Wenn die Kiezkicker noch ein Wörtchen im Aufstiegskampf mitreden wollen, müssen sie am Freitag gegen Paderborn (18.30 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de) gewinnen. "Wir wollen versuchen, so erfolgreich wie möglich von Wochenende zu Wochenende zu spielen", sagte Trainer Ewald Lienen. "Die Mannschaften oben punkten konstant gut, wir müssen aber in Schlagdistanz bleiben."

Die Bilanz gegen den Ex-Club von Stefan Effenberg ist positiv. Von acht Duellen am Millerntor gewann St. Pauli vier, bei drei Unentschieden und einer Niederlage. Diese ist allerdings noch gar nicht so lange her. In der Vorsaison setzte es eine bittere 1:2-Pleite gegen Paderborn.

Lienen verteidigt Effenberg

Nicht nur deshalb legte Lienen am Mittwoch sein Hauptaugenmerk darauf, den kommenden Gegner starkzureden. Obwohl Paderborn seit 13 Ligaspielen sieglos ist, habe sich die Mannschaft in dieser schwierigen Phase "viele Torchancen erspielt, sie aber nicht gemacht", analysierte St. Paulis Trainer. "Deshalb wurde Effenberg entlassen. Ich bin aber davon überzeugt, dass er seinen Weg gehen wird. Sie haben unter ihm gezeigt, wie viel Qualität sie haben."

Bereits kurz nach der Entlassung des "Tigers" konnte Lienen die Entscheidung nicht verstehen, da Paderborn unter Effenberg "teilweise überragend" gespielt habe.

Der älteste Trainer der zweiten Liga erwartet einen starken Gegner am Freitag. "Sie haben nichts mehr zu verlieren und werden alles geben, um zu gewinnen." Die Qualität der Spieler sei Warnung genug für seine Mannschaft. "Vor allem die Außenverteidiger können viel Druck nach vorne ausüben."

Lienen sorgt für Lacher

Es wäre aber keine typische Lienen-Pressekonferenz, wenn der Trainer nicht erneut für mindestens einen Lacher gesorgt hätte. Auf die Frage, ob er einen Sieg, eine Niederlage oder ein Unentschieden erwarte, antwortete der Coach: "Eine von den drei Optionen" – und löste damit großes Gelächter im Saal aus.

Damit der Auftritt am Freitag nicht zur Lachnummer wird, setzt Lienen vor allem auf die zurückkehrende Frische nach der kräftezehrenden englischen Woche. "Man hat besonders in der zweiten Halbzeit in Heidenheim gemerkt, dass wir nicht mehr viel entgegenzusetzen hatten." Das soll St. Pauli gegen Paderborn nicht noch einmal passieren.

St. Pauli verliert in Heidenheim:

St. Pauli verliert beim 1. FC Heidenheim

Geprügelte Hunde: Nach dem Spiel traten St. Paulis Profis geknickt vor den Gästeblock
Geprügelte Hunde: Nach dem Spiel traten St. Paulis Profis geknickt vor den Gästeblock © Witters
Eine Niederlage kommt selten allein: St. Paulis John Verhoek musste verletzt vom Platz geleitet werden
Eine Niederlage kommt selten allein: St. Paulis John Verhoek musste verletzt vom Platz geleitet werden © Witters
Kopüfschmerzen bei Daniel Buballa - auch er musste ausgewechselt werden
Kopüfschmerzen bei Daniel Buballa - auch er musste ausgewechselt werden © Witters
Dennis Thomalla steckte sich dagegen den Daumen in den Mund - in der 71. Minute brachte der Stürmer Heidenheim in Führung
Dennis Thomalla steckte sich dagegen den Daumen in den Mund - in der 71. Minute brachte der Stürmer Heidenheim in Führung © Witters
St. Pauli Torhüters Robin Himmelmann sah beim 0:1 nicht sonderlich gut aus
St. Pauli Torhüters Robin Himmelmann sah beim 0:1 nicht sonderlich gut aus © Imago/Eibner
Marc Rzatkowski (l.) bereitete die erste Chance für St. Pauli in Heidenheim vor
Marc Rzatkowski (l.) bereitete die erste Chance für St. Pauli in Heidenheim vor © dpa
Mit Haken und Ösen: St. Paulis Fabrice-Jean Picault (r.) gegen Timo Beermann
Mit Haken und Ösen: St. Paulis Fabrice-Jean Picault (r.) gegen Timo Beermann © dpa
Picault gehörte auch eine der spektakulärsten Szenen in der ersten halbzeit
Picault gehörte auch eine der spektakulärsten Szenen in der ersten halbzeit © Witters
Die beste Chance aber hatte Enis Alushi (l., hier gegen Smail Morabit), der den Ball an den Pfosten setzte
Die beste Chance aber hatte Enis Alushi (l., hier gegen Smail Morabit), der den Ball an den Pfosten setzte © dpa
St. Paulis Fans sorgten auf der Alb wieder für schöne Bilder
St. Paulis Fans sorgten auf der Alb wieder für schöne Bilder © Imago/Eibner
Vor dem Anpfiff stellte St. Paulis Trainer Ewald Lienen noch einmal seine Sprinter-Qualitäten unter Beweis
Vor dem Anpfiff stellte St. Paulis Trainer Ewald Lienen noch einmal seine Sprinter-Qualitäten unter Beweis © Witters
John Verhoek, gegen Braunschweig noch der Matchwinner, musste gegen Heidenheim erst einmal auf der Bank Platz nehmen
John Verhoek, gegen Braunschweig noch der Matchwinner, musste gegen Heidenheim erst einmal auf der Bank Platz nehmen © Imago/Eibner
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