Duisburg. Zur Pause gab es nicht eine Torchance. Rzatkowski erlöste den FC St. Pauli bei einer der ganz wenigen Offensivaktionen.

Der FC St. Pauli bleibt im Aufstiegsrennen. Die Hamburger gewannen am Sonntag in der 2. Fußball-Bundesliga beim Tabellenletzten MSV Duisburg allerdings nur mühevoll mit 2:0 (0:0). St. Pauli bleibt mit zwei Punkten Rückstand auf den Relegationsrang Vierter. Der 1. FC Nürnberg liegt nach dem 23. Spieltag mit 41 Punkten weiter auf dem dritten Platz.

Marc Rzatkowski (63. Minute) und John Verhoek (90.+4) trafen beim abgeschlagenen Tabellenletzten vor 20 790 Zuschauer für die Norddeutschen. Am Donnerstag (20.15 Uhr) empfangen die Hamburger in der englischen Woche Eintracht Braunschweig.

Vor der Pause erarbeiteten sich beide Teams keine Torchancen. Duisburgs Keeper Michael Ratajczak musste drei Minuten nach dem Wechsel bei einem Schuss von Enis Alushi erstmals eingreifen. Die Duisburger wehrten sich lange erfolgreich und mit großem Einsatz.

Für den nun sieben Spiele sieglosen MSV vergab Tomané (59.) eine Kopfballmöglichkeit. Wenig später sorgte Rzatkowski für das 1:0, ehe Verhoek in seinem 100. Zweitliga-Spiel kurz vor Schluss alles klar machte.

Die mehr als 3000 mitgereisten St. Paulianer feierten, Trainer Ewald Lienen hüpfte vor Freude an der Seitenlinie. „Das war ein schweres Spiel für uns, gegen eine hochmotivierte Mannschaft, die uns alles abverlangt hat“, sagte der 62-Jährige. „Es war klar, dass wir Geduld haben und gut verteidigen müssen.“

Die Notelf der Hanseaten zeigte damit eine Woche nach dem enttäuschenden 1:3 gegen den FSV Frankfurt am Millerntor die geforderte Reaktion. Neben den ohnehin fehlenden Sören Gonther, Philipp Ziereis und Lasse Sobiech hatte sich auch noch Bernd Nehrig beim Aufwärmen verletzt. „Es war ungewohnt für uns, in dieser Konstellation zu spielen“, betonte Lienen und verteilte auch Komplimente an den Gegner: „Duisburg ist eine Mannschaft, die mit Spitzenteams auf Augenhöhe spielen kann.“

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Lienen war am Ende nur froh über die drei Punkte. "Man muss aber auch sagen, dass wir an manchen Stellen wirklich Glück hatten - wie bei einigen abgefälschten Schüssen."

RB Leipzig kann so langsam die Aufstiegsparty planen. Die Sachsen festigten ihre Spitzenposition in der 2. Fußball-Bundesliga durch ein 1:0 beim SC Paderborn, der immer mehr in Abstiegsgefahr gerät. Der SC Freiburg untermauerte durch ein 2:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern den zweiten Platz und kann weiterhin auf eine direkte Rückkehr in die erste Liga hoffen. Eintracht Braunschweig patzte indes etwas.

Die Braunschwieger mussten gegen den FSV Frankfurt indes einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Die Niedersachsen verpassten durch ein enttäuschendes 0:0 die Chance, den Abstand auf Rang drei auf fünf Punkte zu begrenzen. Mit nunmehr sieben Zählern weniger als Nürnberg bleiben die Braunschweiger Sechster.

Der 1. FC Heidenheim machte in der Tabelle einen Sprung auf den siebten Platz. Die Württemberger bezwangen Armina Bielefeld mit 3:2 (0:0) und feierten damit den ersten Heimsieg seit dem 18. Oktober. Herrschte im ersten Durchgang noch Langeweile, ging es nach dem Wiederanpfiff zunächst Schlag auf Schlag: Kapitän Marc Schnatterer mit einem Doppelschlag (48. und 55./Foulelfmeter) sowie Robert Leipertz (62.) waren für den FCH erfolgreich. Christoph Hemlein (49.) und Julian Börner (80.) trafen für die Ostwestfalen. Bielefelds Tom Schütz sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte (64.).

Der SC Freiburg hat durch den ersten Heimsieg in diesem Jahr einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung direkte Rückkehr in die Bundesliga gemacht. Die Breisgauer bezwangen am Samstag den 1. FC Kaiserslautern verdient mit 2:0 (1:0). Nicolas Höfler (8. Minute) und Winter-Zugang Florian Niederlechner mit seinem ersten Tor im SC-Trikot (48.) trafen. „Die Fitness und der Hunger sind wieder da“, sagte SC-Trainer Christian Streich. „Wir waren willig, aggressiv und sehr konzentriert.“

Der VfL Bochum bleibt am Spitzentrio dran. Das Team von Trainer Gertjan Verbeek musste beim 3:2 (2:0)-Erfolg gegen den SV Sandhausen allerdings Schwerstarbeit leisten. Thomas Eisfeld (10.) und danach Simon Terodde mit einem Doppelpack (21. und 78./Foulelfmeter) trafen für den VfL. Für die lange harmlosen Sandhäuser glichen Dominik Stolz (64.) und Aziz Bouhaddouz (72.) zwischenzeitlich aus.

Der TSV 1860 München feierte durch ein 3:2 (1:0) gegen Fortuna Düsseldorf im Kellerduell einen Mut machenden Sieg. Dank des ersten Dreiers seit Ende November verdrängten die „Löwen“ den SC Paderborn von Relegationsrang. Kai Bülow (29.), Sascha Mölders (47.) und der frühere Fortune Michael Liendl per Foulelfmeter (80.) bescherten den Münchnern den erst dritten Saisonsieg. Lukas Schmitz (66.) und Ihlas Bebou (76.) erzielten die Tore für den Tabellen-15.

Bereits am Freitag hatte RB Leipzig durch ein 1:0 (0:0) beim SC Paderborn seine Ambitionen auf den Aufstieg untermauert. Marvin Compper schoss mit seinem Siegtreffer (63.) zugleich die Elf von Stefan Effenberg auf einen direkten Abstiegsplatz. Der 1. FC Nürnberg festigte durch ein schmeichelhaftes 2:1 (1:1) im 260. Franken-Derby gegen die SpVgg Greuther Fürth Rang drei. Niclas Füllkrug (84.) und Sebastian Kerk (40.) drehten die Partie, nachdem Robert Zulj (6.) die „Kleeblättler“ in Führung gebracht hatte.

Die Statistik

Duisburg: 1 Ratajczak - 21 Feltscher, 25 Meißner, 28 Bohl, 27 Poggenberg (ab 84. Bröker) - 14 Albutat (ab 79. Obinna), 38 Özbek - 36 Chanturia, 13 Janjic (ab 61. Onuegbu), 17 Wolze - 7 Tomane. - Trainer: Grujew

St. Pauli: 30 Himmelmann - 8 Dudziak, 16 Hornschuh, 5 Keller, 15 Buballa - 11 Rzatkowski, 19 Alushi - Choi (ab 72. Sobota), 10 Buchtmann - 18 Thy, 12 Verhoek. - Trainer: Lienen

Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück)

Zuschauer: 17.000

Tore: 0:1 Rzatkowski (64.), 0:2 Verhoek (90.)