Hamburg. Außenverteidiger Marc Hornschuh hat sich seit seinem späten Wechsel vom FSV Frankfurt beeindruckend entwickelt.

An den 30. August vergangenen Jahres kann sich Marc Hornschuh noch gut erinnern. Aus einer ganz speziellen Situation heraus erlebte er das Zweitligaspiel zwischen dem FSV Frankfurt und dem FC St. Pauli. Bei seinem Arbeitgeber FSV stand er wie in den Spielen zuvor nicht im Kader für die Partie und saß deshalb auf der Tribüne. Dort sah er, wie der FC St. Pauli, bei dem er am nächsten Tag als Neuzugang vorgestellt werden sollte, unglücklich mit 0:1 verlor. „Mein Wechsel zu St. Pauli war ja noch nicht perfekt. Deshalb habe ich das Spiel eher neutral verfolgt“, erzählt Hornschuh.

Im März hatte der Kapitän der Dortmunder U-23-Mannschaft seinen Vertrag beim FSV Frankfurt unterschrieben. Der damalige Trainer Benno Möhlmann hatte ihm gesagt, dass er auf ihn in der neuen Saison setzt. Als jedoch der FSV noch in Abstiegsgefahr geriet, wurde Möhlmann durch Thomas Oral ersetzt. Dieser kannte Hornschuh schon aus einem gemeinsamen halben Jahr beim FC Ingolstadt und machte ihm schnell klar, dass er nicht mit ihm plane. „Ich habe in der Vorbereitung trotzdem Gas gegeben und um meine Chance gekämpft“, berichtet Hornschuh.

Doch dieser Einsatz nutzte nichts, was für den FC St. Pauli ein Glückfall war. Der Kiezclub suchte just zu diesem Zeitpunkt noch dringend einen vielseitig verwendbaren Defensivspieler. Hornschuh passte perfekt ins Anforderungsprofil und hatte auch schon im Frühjahr auf St. Paulis Wunschliste gestanden. Doch damals kam es angesichts der Abstiegsgefahr der Kiezkicker zu keiner Einigung.

Meggle staunt über Hornschuhs Entwicklung

Seit seinem Wechsel am letzten Tag der Sommertransferperiode hat er jedes Punktspiel für St. Pauli bestritten und sich als feste Größe als rechter Außenverteidiger etabliert. „Marc passt in unsere Mannschaft wie die Faust aufs Auge. Er hat sich sehr schnell ins Team eingefunden und ist mit seiner Einstellung ein Vorbild für viele“, lobt Trainer Ewald Lienen den 24-Jährigen.

„Er ist ein Glücksfall für uns. Wir haben uns schon vorgestellt, dass er hier um einen Stammplatz kämpfen kann. Aber dass er sich sofort etabliert, habe ich nicht geahnt“, gibt Sportchef Thomas Meggle zu. „Es erinnert ein wenig an die Geschichte vom Tellerwäscher, der zum Millionär wird.“ Wobei der Begriff „Millionär“ angesichts des Gehaltsniveaus bei St. Pauli nur symbolisch zu verstehen ist. Hornschuhs Vertrag läuft bis zum Saisonende, St. Pauli besitzt eine Option für ein weiteres Jahr. Inzwischen gibt es erste Gespräche über einen längeren Vertrag.

„Es war ein dreckiges Spiel damals“, erinnert sich Hornschuh an die Partie zwischen Frankfurt und St . Pauli Ende August. „Das wird beim Rückspiel am Freitag kaum anders werden. Ich versuche, meine Emotionen zu bändigen“, sagt er angesichts seiner Frustzeit in Frankfurt.

Mittelfeldspieler Christopher Buchtmann fehlte am Dienstag wegen eines Infekts beim Training und wird auch an diesem Mittwoch aussetzen. Sein Einsatz gegen Frankfurt ist damit gefährdet.